Beim Start kam Russell zwar gut weg, aber Nyck de Vries hatte einen noch besseren Start und übernahm die Führung, die er wegen des Safety-Cars noch ein paar Runden behalten sollte. Das Safety-Car musste rauskommen, weil es bereits beim Start zu einer Kollision zwischen Nicholas Latifi und Arjun Maini kam, weil Latifi seinen Boliden abgewürgt hatte und Maini ihn zu spät sah.

Weil auch Alexander Albon beim Start stehen geblieben war, war Russell automatisch Meister. Albon konnte zwar das Rennen wieder aufnehmen, doch beim Restart hatte er noch eine halbe Runde Rückstand, obwohl er sich hinter dem Safety-Car zurückrunden durfte. Russell kam als erster Fahrer aus der Spitzengruppe rein und holte sich die härtere Reifenmischung.

Durch den Undercut kam Russell auch an de Vries vorbei. Alexander Albon wurde durch die Boxenstopps nach vorne gespült, weil er die härteren Reifen schon aufgezogen hatte. Allerdings hatte er deshalb noch einen Boxenstopp zu absolvieren und es war klar, dass er die Position in den Punkterängen wieder verlieren würde.

An der Spitze jedoch fuhr Luca Ghiotto in einer eigenen Welt. Der Italiener war auf der härteren Mischung gestartet, fuhr aber in der Rennmitte trotzdem die schnellsten Runden. Allerdings bekam er eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er in Kurve neun abgekürzt hatte und sich einen Vorteil verschaffte.

Dennoch kam Ghiotto auf dem fünften Platz aus der Box und hatte den schnelleren Reifen. Seine Attacke brachte ihn noch bis auf den dritten Platz vor, doch George Russell kontrollierte das Rennen und besiegelte mit dem siebten Sieg seinen Formel-2-Titel. Damit stellte Russell den Rekord von Stoffel Vandoorne und Charles Leclerc ein, die ebenfalls sieben Siege in ihren Titelsaisons einfuhren.