Der FIA World Motor Sport Council war am Dienstag gefragt. Es galt über die Regelvorschläge der Teamvereinigung FOTA und von Bernie Ecclestones FOM zu entscheiden. Der wichtigste Beschluss ist ein neues Punktesystem für die Fahrer-WM-Wertung, das schon ab dem Saisonauftakt in Australien 2009 in anderthalb Wochen greifen wird.

Statt des aktuellen Systems mit 10-8-6-5-4-3-2-1 Punkten für die ersten Acht und des von der FOTA vorgeschlagenen Systems mit 12 Punkten für den Sieger, entschied sich der WMSC für die Medaillenidee von Bernie Ecclestone. Somit wird jener Fahrer Weltmeister, der am Ende der Saison die meisten Rennen gewonnen hat. Sollten mehrere Fahrer gleich viel Rennen gewinnen, geht der Titel an den Fahrer mit den meisten Punkten nach dem bisherigen Punktesystem, das auch für die Plätze 2 bis 20 der Fahrer- sowie die Konstrukteurswertung zum Einsatz kommen wird.

Tests & Medien

Weitere Änderungen für das laufende Jahr gab es beim Testverbot. Die Teams dürfen nun nach Saisonende bis 31. Dezember drei Testtage mit jungen Nachwuchspiloten absolvieren, wenn diese in den letzten 24 Monaten nicht an mehr als zwei F1-Rennwochenenden teilgenommen haben oder an weniger als vier Tagen getestet haben. Im Zeitraum vom 1. Januar 2009 bis zum Ende des letzten Saisonrennens 2009 dürfen die Teams acht Aerodynamiktesttage absolvieren.

Um die Rennstrategien übersichtlicher zu machen, wird die FIA die Gewichte aller Autos nach dem Qualifying bekannt geben. Für die Fahrer werden Autogrammstunden am ersten Trainingstag und Interviews nach dem Ende jeder Session und des Rennens (auch nach Ausfällen) verpflichtend. Die Teams müssen zudem einen Sprecher benennen, der während des Rennens für TV-Interviews zur Verfügung steht. Gleichzeitig bestätigte der WMSC die Umbenennung des Honda Racing F1 Teams in Brawn GP Formula One Team.

Budgetgrenze 2010

Ab der Saison 2010 können sich die Teams entscheiden, ob sie bis 2012 unter dem aktuellen Reglement antreten möchten oder ob sie sich einer Kostenbegrenzung unterwerfen. Das so genannte "Cost Cap" soll 30 Millionen britische Pfund (umgerechnet ca. 33 Millionen Euro respektive 42 Millionen US-Dollar) betragen und alle Ausgaben beinhalten. Alles, was kostenlos geliefert oder zur Verfügung gestellt wird, schlägt dennoch mit dem vollen Marktpreis zu Buche.

Damit Teams nicht benachteiligt werden, die sich freiwillig dieser Kostengrenze unterwerfen, erhalten sie bestimmte technische Freiheiten: einen aerodynamisch effizienteren (aber standardisierten) Unterboden, bewegliche Flügel und einen Motor, der keinem Drehzahllimit und keiner Einfrierung unterliegt. Die FIA behält sich das Recht offen, diese Freiheiten zu modifizieren, damit diese Teams keinen Vorteil, aber auch keinen Nachteil haben.