Onboard-Aufnahmen aus den Cockpits der Formel-1-Piloten schaffen es, die Spannung auf der Rennstrecke einzufangen. Besonders die Helmkamera, die Bilder aus der Perspektive der Piloten liefert, überzeugte in der Saison 2022. Das Hüpfen durch das Porpoising, die Sichtverhältnisse und die enorme Schnelligkeit der Boliden wurde damit für TV-Zuschauer greifbar gemacht. Für die Saison 2023 soll der Einsatz der Helmkamera ausgeweitet werden.

Am Montag schloss die Formel 1 einen neuen Vertrag mit dem Konzern Racing Force Group ab, der den Einsatz der Helmkamera auch 2023 garantiert. "Die Technologie wird im Laufe der Saison 2023 allen Fahrern und Helmherstellern in der Formel 1 zur Verfügung stehen", heißt es in einem Statement der Racing Force Group.

Helmkamera zeigt Perspektive der Piloten, Foto: LAT Images
Helmkamera zeigt Perspektive der Piloten, Foto: LAT Images

Den uneingeschränkten Zugang zur Technologie gab es zuvor noch nicht. Da es sich bei Racing Force Group um den Mutterkonzern der Helmmarke Bell handelt, konnten bisher nur Fahrer mit einem Bell-Helm die Kamera nutzen. Das umfasste in der Saison 2022 rund die Hälfte der Piloten, darunter auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Der Rest des Feldes, der auf andere Helmhersteller setzte, konnte die Technologie nicht einbauen. Der neue Vertrag samt Sicherheitstests ermöglicht dies nun.

Formel-1-Helmkamera ab 2023 ein Muss

Die Helmkamera wird im Innenraum des Helms auf Augenhöhe der Piloten montiert. So liefert sie den TV-Zuschauern immersive Livebilder. Die Mirko-Kamera hat einen Durchmesser von 8 Millimeter und wiegt knapp unter 1.5 Gramm. Seit erstmaligem Einsetzen im Jahr 2021 wurde das Gerät weiterentwickelt und ist nun um ein ganzes Gramm leichter. Die Technologie sorgte bei F1-Zuschauern für große Begeisterung und soll zukünftig die Qualität der TV-Übertragung weiter steigern.

Derzeit ist noch nicht klar, ob die Helmkamera bei jeder Session von allen Fahrern genutzt wird. Die neuste Version des technischen Reglements sieht in Artikel 8.17 vor, dass jeder Pilot zumindest mit einer Helmkamera ausgestattet sein muss. Sollte ein Fahrer in einer Session nicht verpflichtet sein, die Mikro-Kamera zu nutzen, so muss ein entsprechendes Dummy-Gewicht im Cockpit angebracht werden.