Formel 1 2019 Launches & Testfahrten im Überblick (27:33 Min.)

Die Formel-1-Saison 2019 nimmt beim Wintertest in Barcelona ihren Anfang. An insgesamt acht Testtagen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya erhalten Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Co. erste Eindrücke von ihren neuen Dienstwägen und den neuen Regeln.

In der ersten Testwoche (18. bis 21. Februar ) wird von Montag bis Donnerstag täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr mit einer einstündigen Mittagspause von 13:00 bis 14:00 Uhr gefahren. Der Zeitplan bleibt in der zweiten Testwoche (26. Februar bis 01. März) gleich, die Piloten greifen von Dienstag bis Freitag ins Lenkrad.

Alle zehn Formel-1-Teams kommen mit ihren neuen Boliden nach Barcelona. Eine Ausnahme bildet Williams: Die Mannschaft aus Grove schafft es nicht, den FW42 rechtzeitig zum Testbeginn fertigzustellen. Williams musste deshalb bereits einen eigentlich angesetzten Filmtag absagen. Am Dienstag der ersten Testwoche soll aber auch der Konstrukteurs-Letzte von 2018 am Start sein.

Jeder Rennstall darf aus Kostengründen nur ein Auto betreiben. Die beiden Fahrer müssen sich deshalb abwechseln. Bei einigen Teams kommen auch noch Test- oder Simulatorfahrer zum Einsatz. Piloten dürfen auch während der Testtage beliebig gewechselt werden.

Bei Ferrari wird Sebastian Vettel die Ehre der ersten Ausfahrt im SF90 zuteil. Ferrari lässt Vettel und Neu-Teamkollege Charles Leclerc täglich alternieren, Mercedes hingegen baut das Auto jeden Tag in der Mittagspause vom einen auf den anderen Fahrer um. Valtteri Bottas fährt als Erster im F1 W10, am Montagnachmittag übernimmt Lewis Hamilton.

Fahrer-Lineup: Diese Fahrer testen in Barcelona

In der Tabelle haben wir alle bisher bekannten Fahrpläne der Teams für die erste Testwoche aufgelistet. Allerdings gilt wie immer bei Testfahrten: Last-Minute-Änderungen sind möglich, oftmals sogar gängige Praxis.

MontagDienstagMittwochDonnerstag
MercedesBottas/HamiltonHamilton/BottasBottas/HamiltonHamilton/Bottas
FerrariVettelLeclercVettelLeclerc
Red BullVerstappenGaslyVerstappenGasly
RenaultHülkenberg/RicciardoRicciardo/HülkenbergHülkenberg/RicciardoRicciardo/Hülkenberg
HaasGrosjeanMagnussenGrosjean/FittipaldiFittipaldi/Magnussen
McLarenSainzNorrisSainzNorris
Racing PointPerezStrollPerezStroll
Toro RossoKvyatAlbonKvyatAlbon
AlfaRäikkönenGiovinazziRäikkönenGiovinazzi
WiliamsAbgesagtRussell/LatifiLatifi/KubicaKubica/Russell

Die Reifenmischungen durften sich die Teams selbst bei Pirelli aussuchen. Jeder Rennstall hat für alle Tests des Jahres ein bestimmtes Kontingent beim Reifenhersteller, aus dem sie sich die Mischungen selbst aussuchen können.

Freie Wahl: Teams dürfen sich Reifen aussuchen

Pirelli liefert prinzipiell alle Mischungen für den Wintertest. 2019 sind das nur noch fünf verschiedene Compounds, nachdem das Sortiment verkleinert wurde. Probleme könnte es bei der Kennzeichnung geben: Weil es in dieser Saison nur noch die Bezeichnungen Soft, Medium und Hard und die entsprechenden Farben Rot, Gelb und Weiß gibt, könnte es bei den Test zu einem kleinen Durcheinander kommen.

Die Reifen könnten bei den Testfahren für ein kleines Durcheinander sorgen, Foto: Pirelli
Die Reifen könnten bei den Testfahren für ein kleines Durcheinander sorgen, Foto: Pirelli

Um die fünf Mischungen bei drei Namen und drei Farben überhaupt voneinander unterscheiden zu können, hat sich Pirelli einen Trick ausgedacht: Die beiden weichsten Mischungen (C4 und C5) sind rot, der weichere Reifen (C5) hat aber keine Striche zwischen den Pirelli-Logos. Die mittlere C3-Mischung ist gelb, die beiden härtesten Reifen (C1 und C2) sind weiß, wobei am C1-Reifen wie beim C5-Reifen die Streifen fehlen.

Das Reglement sieht für den Reifenhersteller einen Tag für Regentests bei den Wintertests vor. Für die erste Testwoche sind nahezu ideale Testbedingungen vorhergesagt. Nach dem Schnee-Debakel im Vorjahr werden Sonnenschein und 15 Grad erwartet. Mit einem möglichen Regen-Test wartet man deshalb wohl auf die zweite Testwoche, zur Not kann die Strecke mit einem Tanklaster bewässert werden.

Letzte Fahrzeugpräsentationen in der Boxengasse

Besonderes Augenmerk liegt natürlich auf den neuen Boliden. Alfa und Racing Point haben ihre neuen Autos noch nicht vorgestellt, viele der anderen Boliden werden erstmals in der Realität zu sehen sein. Am Montag wird es deshalb direkt vor Testbeginn einige Präsentationen in der Boxengasse geben.

Interessant wird auch die erste offizielle Ausfahrt des Red Bull Honda. Der Rennstall aus Österreich ist 2019 das einzige Team, das über den Winter einen neuen Motor erhielt. Red Bull will als Honda-Werksteam auf Anhieb um den Titel mitfahren.

Auch Fernando Alonso wird ein großes Thema beim Test sein. Der Spanier fährt zwar 2019 nicht mehr in der Formel 1, ist aber weiterhin mit McLaren verbunden. Nicht wenige erwarten, Alonso zumindest beim Test schon wieder im Auto zu sehen. McLaren hat mit Lando Norris und Carlos Sainz verhältnismäßig unerfahrene Piloten.

Kleine Spielverderber bei den Testfahrten sind die Teams selbst: Im Gegensatz zu Rennwochenenden dürfen sie ihre Garagen verbarrikadieren und die Fahrzeuge abdecken. Somit wird das ein oder andere Technik-Detail vorerst im Verborgenen bleiben. Gefasst machen darf man sich auch auf jede Menge Messinstrumente: Bei den Tests müssen die Autos nicht dem technischen Reglement entsprechen - deshalb bauen die Teams gerne allerlei Testinstrumente auf die Boliden.

Formel-1-Testfahrten 2019 im Livestream und im Ticker

Erstmals in der Geschichte werden die Testfahrten sogar live übertragen. Die Formel 1 kündigte an, Abonnenten einen Stream in F1 TV anzubieten. Motorsport-Magazin.com bietet natürlich wie jedes Jahr den beliebten Live-Ticker direkt von der Rennstrecke. Darin gibt es zusätzlich zum Geschehen auf der Strecke zahlreiche Hintergrund-Informationen aus dem Fahrerlager.