Haas F1 stellt an diesem Donnerstag zusammen mit dem neuen Titelsponsor Rich Energy das Design seines Formel-1-Autos für die Saison 2019 vor. Noch bevor die neue Kriegsbemalung des VF-19 von Romain Grosjean und Kevin Magnussen der Öffentlichkeit präsentiert wurde, gab es die erste Kampfansage vom neuen Energydrink-Sponsor. Rich Energys Wettbewerber Red Bull soll es schon in diesem Jahr an den Kragen gehen.

"Wir sind zuversichtlich, dass wir Red Bull in diesem Jahr in vielen Rennen schlagen werden", so William Storey gegenüber dem britischen Boulevardblatt 'The Sun'. Storey ist der CEO des Getränkeherstellers Rich Energy, welchen er 2015 zusammen mit dem ehemaligen Pornoproduzenten David Sullivan gründete.

Seit dem Einstieg in die Formel 1 in der Saison 2016 stemmte Haas das Budget mehr oder weniger aus der eigenen Tasche. Genauer aus der vom Großindustriellen Gene Haas, der als Teambesitzer den Sprung in die Königsklasse wagte. Im Oktober 2018 gaben die US-Amerikaner die Partnerschaft mit Rich Energy bekannt, die gleichzeitig als Titelsponsor fungieren. Ab der Saison 2019 steht der Rennstall als Rich Energy Haas F1 Team in der Starterliste.

Red Bull ist bereits seit 2005 mit einem völlig eigenständigen Team in der Formel 1 vertreten, seit 2006 durch Toro Rosso sogar mit zweien. Der Energydrink-Gigant blickt darüber hinaus auf vier Fahrer- sowie Konstrukteurstitel zurück. Mit Max Verstappen und Pierre Gasly im Cockpit würde obendrein wohl kaum jemand bestreiten, dass die Bullen auch fahrerisch das stärkere Aufgebot haben.

Rich Energy will in Marketingschlacht gegen Red Bull punkten

Storeys geht es aber weniger um den sportlichen Sieg über den Konkurrenten. "Das ist der heilige Gral des Marketings, und manchmal gibt es ein bisschen Glück und das richtige Timing", so der Unternehmer. Red Bull soll vor allem kommerziell Feuer gemacht werden. "Ich denke, unser Team ist cooler. Und wenn wir sie auf der Strecke schlagen, wozu wir eine gute Chance haben, wäre das für uns ein brillanter Erfolg."

Eines Sieges über Red Bull ist er sich schon vor dem ersten Aufeinandertreffen auf der Rennstrecke sicher: "Wir werden das besser aussehende Auto haben." Dass Red Bull sportlich ein mindestens genauso starker Player wie kommerziell ist, unterschätzt er keineswegs: "Red Bull hat 250 Milliarden Pfund in der F1 ausgegeben, im letzten Jahr waren es für Toro Rosso und Red Bull irgendetwas um die 400 Millionen Pfund."

Rich Energy von Haas überzeugt: Bestmöglicher Formel-1-Deal

Die steile Erfolgskurve von Haas in drei Jahren Formel 1 überzeugte ihn und seinen Geschäftspartner jedoch. "Wir waren in Austin und versuchten den für uns bestmöglichen Deal abzuschließen", erklärt er. Zunächst versuchte man den insolventen Force India zu kaufen, dann war Williams im Gespräch. Letztlich fiel die Wahl auf Haas: "Mir tat Williams am Ende leid, aber ich hatte das Gefühl, dass ihr Business nur von Erfolgen aus der Vergangenheit lebt, und das es nicht mehr so gut lief."

Storey verspricht sich von Haas nach dem fünften Platz in der Weltmeisterschaft 2018 einiges: "Wir denken, dass Haas das am effizientesten betriebene Team im Grid ist. Sie sind gute, professionelle Leute." Außerdem passen Haas und Rich Energy seiner Ansicht nach auch was den Spirit der Projekte angeht besser zusammen.

"Sie sind ein neues Team und wir sind ein neues Business, und wir fokussieren uns auf die Dinge, aus denen das Team einen Nutzen ziehen kann. Und auch die finanziellen Bedingungen waren so viel besser, also haben wir mehr für unser Geld bekommen", sagt Storey. "Und weil sie ein neues Team sind, haben wir in Sachen Marketing mehr Mitspracherecht und das ist eine gute Plattform für uns."