Viermal in Folge, also immer seit dem großen Formel-1-Comeback nach 23 Jahren zur Saison 2015, hat der Veranstalter des Mexiko Grand Prix zuletzt den begehrten FIA-Award des besten Rennpromoters gewonnen. Jahr für Jahr ist es ein echtes Happening, wenn die Königsklasse das Autódromo Hermanos Rodríguez beehrt.

Insbesondere im Stadion, dem Foro Sol, herrscht eine unfassbare Stimmung. Hier machen die Fans so richtig Betrieb. Alleine über das vergangene Rennwochenende der Saison 2018 hinweg fanden stolze 334.946 Besucher ihren Weg an die Rennstrecke mitten in der Hauptstadt Mexiko City.

Formel 1 Mexiko: Staatliche Förderung endet 2019

Doch genau von dort kommt jetzt eine alles andere als erfreuliche Nachricht. Wie Claudia Sheinbaum, Bürgermeisterin der Metropole, nun während einer Konferenz verlauten ließ, kommt das Rennen 2019 letztmals in den Genuss staatlicher Fördergelder.

"2020 hat die Regierung nicht mehr die Mittel, denn sie teilt den größten Teil der Fördergelder dem Abschluss der Maya-Zuges zu", so Sheinbaum über ein großes Infrastruktur-Projekt zur Förderung des mexikanischen Südostens. 2019 bleibt es bei den bisherigen Fördergeldern. "Denn diese Summe wurde bereits im vergangenen Jahr zugeteilt", erklärt Sheinbaum.

Mexiko auf der Suche nach neuen Finanzierungsmitteln

Die mexikanische Wirtschaftszeitung 'El Financiero' beziffert die Gelder auf stolze 400 Millionen Pesos. Das entspricht mehr als 18 Millionen Euro, die der Staat jährlich dem Promoter zuschießt. Finanziell also ein herber Verlust für den GP, bedenkt man, dass Liberty im Schnitt 26,5 Millionen Euro Gebühr für die Austragung eines Formel-1-Rennens verlangt.

Eine mögliche Bedrohung für die Zukunft des Rennens? Ja, aber nicht zwingend. Immerhin gibt es in Mexiko bekanntlich wirtschaftlich extrem potente Geldgeber, die seit Jahren Millionensumme in diverse Aktivitäten in der Königsklasse pumpen: Sergio Perez, Force India und Co.

Noch dazu stehe man mit dem Promoter (Ocesa) bereits in Gesprächen über alternative Förderung für das Formel-1-Rennen, so Sheinbaum weiter. "Wir haben uns bereits mit Ocesa zusammengesetzt, um zu schauen, ob die Höhe (der Antrittsgebühr seitens der F1, Anm. d. Red.) reduziert werden kann oder es andere Alternativen gibt", so erste Bürgerin von Mexiko City.

Die Mexiko-Promoter verstehen sich gut mit den F1-Bossen (hier mit CEO Chase Carey bei der FIA-Gala 2018), Foto: FIA
Die Mexiko-Promoter verstehen sich gut mit den F1-Bossen (hier mit CEO Chase Carey bei der FIA-Gala 2018), Foto: FIA

Mexiko-Rückzieher von Rennpromoter-Krach

Diese Situation würde auch den jüngsten Rückzieher des mexikanischen Promoters von einem Vorstoß der F1-Promotervereinigung (FOPA) ein Stück weit erklären. Die FOPA hatte zuletzt F1-Eigner Liberty Media öffentlichkeitswirksam scharf kritisiert, mit Abschieden gedroht, sollten die hohen Gebühren zur Austragung der Formel 1 nicht sinken.

Insgesamt sollten sich 16 der 21 Rennpromoter beteiligt haben, darunter auch Mexiko, das sich jedoch kurz darauf davon distanzierte. Um sich mit Liberty Media gut zu stellen?