Mick Schumachers Formel-2-Abenteuer hat 2019 noch nicht einmal begonnen, da soll sich bereits der nächste wegweisende Schritt in seiner Karriere anbahnen. Laut dem italienischen Portal Motorsport.it soll der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher vor der Vertragsunterschrift bei Ferrari stehen.

Nach seinem Titel in der Formel 3 Europameisterschaft 2018 hatte der 19-Jährige Ende November zunächst den Aufstieg in die Formel 2 verkündet. Im direkten Unterhaus der Formel 1 wird er weiter für das ihm aus Formel 4 und Formel 3 bekannte Team Prema an den Start gehen.

Mit dem Eintritt in den Dunstkreis der Königsklasse gilt Mick Schumacher endgültig als eine der heißesten Nachwuchsaktien für die Formel 1. Vor allem, da bisher keine direkte Verbindung zwischen ihm und einem Formel-1-Team oder dem Förderkader eines Herstellers bestand.

Während andere Piloten vom Go-Kart oder ihren ersten Schritten im Formelsport an von Ferrari, Mercedes oder Red Bull frühzeitig unter die Fittiche genommen werden, blieb Schumacher stets ungebunden. Gewisse Beziehungen zur Ferrari und Mercedes waren durch die Vergangenheit von Vater Michael bei den jeweiligen Herstellern aber stets vorhanden.

Mick Schumacher: Bei Ferrari und Mercedes auf Michaels Spuren

Noch als Formel-4-Pilot nahm Mick Schumacher 2015 beim Mercedes-Event Stars & Cars Teil. Mit den Motoren der Stuttgarter sicherte er sich vergangenes Jahr mit dem EM-Titel in der Formel 3 auch den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Außerdem absolvierte er im Rahmen des DTM-Wochenendes auf dem Nürburgring einen Showrun für die Marke mit dem Stern.

In einem Ferrari sah man den jungen Schumacher bisher hingegen noch nicht. Dafür war er 2016 beim Grand Prix in Hockenheim in der Ferrari-Box zu Gast, bekam vom damaligen Teamchef Maurizio Arrivabene bis zuletzt Rosen gestreut. "Wie könnten wir in Maranello zu einem Namen wie diesem Nein sagen", sagte der Italiener noch vor wenigen Monaten.

Mick Schumacher debütiert 2019 in der Formel 2 im Rahmenprogramm der Formel 1, Foto: LAT Images
Mick Schumacher debütiert 2019 in der Formel 2 im Rahmenprogramm der Formel 1, Foto: LAT Images

Mick Schumacher für Red Bull nie ein Thema gewesen

Zu Red Bull hingegen bestand nie eine Verbindung. Lediglich Gerüchte über eine mögliche Aufnahme in den Kader der Österreicher machten 2018 vermehrt die Runde. Schumachers Dominanz in der Formel 3 bei gleichzeitiger Fahrersuche von Red Bull für das Juniorteam Toro Rosso brachte die beiden Namen in Verbindung.

Laut Dr. Helmut Marko war der Deutsche für Red Bull aber nie ein Thema. "Er war nie auf unserem Radar. Der ist in seinem eigenen Umfeld bestens betreut, darum haben wir uns da nie irgendwie eingemischt oder Interesse gezeigt", erklärte der Österreicher gegenüber Motorsport-Magazin.com

Ferrari ohne Young Driver: Mick Schumacher als Erbe von Leclerc und Giovinazzi?

Während Red Bull bei der Nachwuchsarbeit auf Dan Ticktum setzt und in der Formel 1 2019 mit Daniil Kvyat und Alexander Albon bei Toro Rosso abermals zwei Rückkehrern eine Chance gibt, sieht die Nachwuchssituation bei Mercedes und Ferrari gänzlich anders aus.

Bei den Silbernen war nach 2018 für Pascal Wehrlein Schluss, Ende der vergangenen Saison hieß es für Esteban Ocon in der Formel 1 vorerst Endstation. Zwar bekommt mit George Russell bei Williams ein weiterer Mercedes-Junior seine Chance, doch seine beiden Vorgänger scheiterten jeweils nach zwei Jahren - obwohl sie sich mit ihren Leistungen um einen Verbleib verdient gemacht hatten.

Ferrari hingegen sucht händeringend nach neuen Gesichtern für ihre Driver Academy. 2018 beförderte man Charles Leclerc in die Formel 1 und danach auf direktem Wege zu Ferrari. Das andere Juwel der Scuderia, Young Driver und Simulator-Ass Antonio Giovinazzi, steht nach seiner Verpflichtung als Stammfahrer bei Alfa Romeo Sauber ebenfalls nicht mehr zur Verfügung.

Durch die engen Verbindungen von Ferrari zu seinen Kundenteams Haas und Sauber bieten die Italiener derzeit in der Formel 1 die wohl beste Perspektive für einen Nachwuchspiloten. Sowohl Leclerc als auch Giovinazzi erhielten neben Testeinsätzen für Ferrari regelmäßig Test- sowie Freitags-Outings mit Haas und Sauber, bevor sie zum Stammfahrer aufstiegen.

Mick Schumacher schon 2019 als Formel-1-Testfahrer?

Nun soll Schumacher kurz vor der Aufnahme in Ferraris-Nachwuchsprogramm stehen. Mit dieser würde er dem Bericht zufolge als Young Driver bereits in diesem Jahr bei den In-Season-Testfahrten Formel-1-Luft schnuppern. Neben ihm soll Marcus Armstrong für diese Rolle in Frage kommen. Der Australier zählt bereits seit 2017 zu Ferrari Driver Academy.

Für die Motorsportwelt wäre die Verpflichtung Schumachers durch Ferrari eine traumhafte Neuauflage zweier Namen, die untrennbar miteinander verbunden sind. Schließlich schrieb Michael Schumacher zwischen 1996 und 2006 mit der Scuderia eine nie zuvor dagewesene Erfolgsgeschichte.

Bei den Formel-2-Testfahrten in Abu Dhabi hielt sich Schumacher im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com noch bedeckt, was die mögliche Unterschrift bei einem Formel-1-Team angeht: "Die Zukunft wird zeigen, ob man sich so etwas vorstellen könnte, oder nicht. Im Moment heißt es auf jeden Fall 100 Prozent Konzentration auf die Formel 2."