Kurioser Post von Neo-Williams-Pilot George Russell. Nachdem Toro Rosso am Montag nach dem Formel-1-Saisonfinale 2018 Alexander Albon als Stammfahrer für die kommende F1-Saison 2019 bestätigt hatte, reagierte der frischgebackene Formel-2-Champion mit einem ganz besonderen Glückwunsch an den gebürtigen Londoner mit thailändischen Wurzeln.

"Wie in alten Zeiten. Glückwunsch. Super happy für dich Kumpel! Zeit für ein paar Kämpfe mehr im nächsten Jahr", schrieb Russell auf Twitter. Angefügt: Eine Aufnahme aus diesen alten Zeiten. Neben den jungen Albon (Mitte) und Russell (hinten rechts) auch zu sehen: Charles Leclerc, damals noch mit ganz anderer Frisur als heute.

Erst Kartfahren, dann zocken

Im Hintergrund: ihre Karts. Im Vordergrund: die drei heutigen Formel-1-Piloten, offenbar schon damals voll vernetzt schon mit Handy am Start. Doch um Social Media ging es für die Kart-Gang Russell/Leclerc/Albon dabei natürlich noch nicht. Was wirklich dahinter steckt, verrät Russell nun nach seinem ersten Testeinsatz für Williams in Abu Dhabi.

"Das war 2011 bei den Weltmeisterschaften in Sarno, Italien. Alex, Charles und ein paar andere Jungs waren da meine Teamkollegen und wir haben auf unseren Handys immer ein Spiel gespielt, VS Racing. Da konnten wir uns über Bluetooth miteinander verbinden und so gegeneinander fahren", schildert Russell.

"Damals im Kartsport war ja alles noch weniger ernst. Als wir auf der Strecke fertig waren, haben wir uns immer sofort unsere Handys geschnappt und gezockt. Das waren gute Zeiten. Als das Foto da aufgenommen wurde, haben wir auch gerade dieses Spiel gezockt. Es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen!"

Gewonnen hat damals übrigens Leclerc. Sein Buddy im Intrepid Driver Program, Russell, belegte den 16. Platz in derselben Klasse (KF3). Albon startete dagegen in der höheren Klasse KF1, erzielte in vier Rennen in Sarno mit P4, P2, P6 und nochmals P2 konstant starke Ergebnis.

Kart-WM 2011: Auch Verstappen & Ocon dabei

Mit am Start waren damals übrigens noch viele weitere prominente Namen wie Max Verstappen, Lance Stroll und Esteban Ocon. Eine starke Generation also, haben sie es jetzt alle in die Formel 1 geschafft. Für Russell ist das eine Überraschung.

"Du erwartest einfach nicht, dass du in der Formel 1 auch die gegen die gleichen Fahrer fährst, gegen die du alle diese Jahre über gefahren bist. Ich bin gegen sechs oder sieben von ihnen hier schon zuvor gefahren. Das ist schon ein etwa komisches Gefühl", sagt der Brite. Überraschung ja, aber dann doch keine allzu große. Russell: "Ich denke, es ist einfach eine sehr talentierte und schnelle Gruppe an Fahrern. Hoffentlich sind wir noch viele Jahre hier zusammen."

Goldene Generation: Formel-2 Top-3 auf einen Schlag in F1

Noch dazu hat es mit Lando Norris 2019 gleich ein weiteres Nachwuchstalent in die Formel 1 geschafft. Zusammen mit Russell und Albon haben es somit die kompletten Top-3- der Formel 2 2018 auf einen Schlag in die Königsklasse geschafft. Auch das überrascht Russell nicht unbedingt.

"Ich denke, dass die Formel-1-Teams anfangen, den Level im Nachwuchssport zu erkennen. Und ich denke, da sind noch jede Menge anderer talentierter Fahrer im Feld. Diese Generation von Fahrern ist auf jeden Fall eine sehr gute."

Norris und Russell waren dabei jedoch schon länger auf dem Zettel der Öffentlichkeit – dank enger Bande zu Mercedes respektive McLaren. Anders Albon. Der 22-Jährige war 2012 eigentlich schon aus dem Förderkader Red Bulls ausgeschieden. Doch jetzt kehrt auch er zurück.

"Er hatte vielleicht nicht die leichteste Karriere als Junior. Aber er ist ohne Zweifel ein großartiger Fahrer und verdient diese Chance", freut sich Russell für seinen alten Zockerbruder. "Nach ein paar Rennen wird er ein paar gute Performances liefern, vielleicht zum Ende des Jahres. Denn er ist ja auch noch nie Formel 1 gefahren."