Kimi Räikkönen sorgte im 2. Freien Training der Formel 1 in Singapur für eine Ferrari-Bestzeit. Der Finne war hauchdünn schneller als Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Hinter dem Spitzen-Duo folgten die Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Sebastian Vettel fuhr seinen Qualifying-Run auf Pirellis Hypersoft-Reifen sprichwörtlich an die Wand und wurde nur Neunter.

Die Platzierungen: Mit einer Rundenzeit von 1:38.699 Minuten war Räikkönen auf dem 5,063 Kilometer langen Marina Bay Circuit der schnellste Pilot am Trainingsfreitag. Auf der weichsten verfügbaren Reifenmischung unterbot er Ricciardos Bestzeit vom Vormittag um eine ganze Sekunde. Mit einer Hundertstel Rückstand landete WM-Leader Hamilton nur knapp hinter dem Iceman.

Mit seinen Rundenzeiten spielte das Führungsduo in einer eigenen Liga. Verstappen und Ricciardo landeten geschlossen auf den Plätzen drei und vier, verloren auf dem Hypersoft jedoch schon eine halbe Sekunde und mehr auf die Spitze. Valtteri Bottas wies als Fünfter auf der Hypersoft-Mischung sechs Zehntel Rückstand auf.

Als einzigem Fahrer der Top-Teams gelang Sebastian Vettel keine schnelle Runde auf der weichsten Reifenmischung. Bei seinem Run auf Hypersoft überspannte er den Bogen in der vorletzten Kurve und touchierte mit der rechten Fahrzeugseite unsanft die Mauer. Vettel bog daraufhin gleich in die Box ab. Mit seiner schnellsten Zeit auf Ultrasoft landete er auf Platz neun.

Sechster und damit Best of the Rest wurde Carlos Sainz im Renault, der seit jeher als ausgewiesener Singapur-Spezialist gilt. Der Spanier verlor anderthalb Sekunden auf die Spitze. Dahinter landete Romain Grosjean im Haas, der eine Zehntel auf Sainz einbüßte. In Singapur traditionell stark aufgelegt war McLaren. Fernando Alonso fuhr die achtschnellste Zeit und blieb mit zwei Zehnteln Rückstand auf Sainz in Schlagdistanz zur Mittelfeld-Spitze.

Komplettiert wurden die Top-10 von Vettel und Nico Hülkenberg im zweiten Renault. Die letzten Plätze belegten nach ihrem vorübergehenden Monza-Aufschwung wieder die Williams-Piloten Lance Stroll und Sergey Sirotkin. Beide verloren dreieinhalb Sekunden auf die Bestzeit und landeten damit über eine halbe Sekunde hinter dem Toro-Rosso-Duo, das auf den Positionen 17 und 18 überraschend weit hinten landete.

Die Zwischenfälle: Der enge und wie am Freitag üblich staubige Straßenkurs in Singapur forderte früh seinen Tribut von den Piloten. Schon auf den ersten Ultrasoft-Runs rutschte der eine oder andere von der Ideallinie und landete in der Auslaufzone. So verpasste Bottas Kurve sechs, Sainz verließ in Turn eins kurzzeitig die Strecke.

Richtig haarsträubend wurde es kurz darauf ausgerechnet zwischen Hamilton und Vettel. Beide waren gerade dabei schnelle Zeiten auf Ultrasoft zu fahren, als Hamilton vor Turn 14 auf Vettel auflief. Der Brite verbremste sich und rutschte mit stehenden Rädern in den Notausgang, verpasste das Heck Vettels dabei nur knapp. Hamiltons Reifensatz war nach der Aktion hin, sein Training ging aber weiter.

Als nach etwa einer halben Stunde die Hypersoft-Runs anstanden, verpasste Hamilton zunächst Turn eins und musste seinen ersten Run demzufolge für nichtig erklären. Bei ihm reichte es danach immerhin noch für eine brauchbare Runde. Anders Vettel, der auf seiner fliegenden Runde in Turn 21 die Wand touchierte. Sein Training war nach dem Fauxpas frühzeitig beendet.

Wetter: Bei 29 Grad Außen- und 34 Grad Streckentemperatur waren die Bedingungen in Singapur abermals perfekt. Vom vor dem Wochenende vorhergesagten Regen war am Freitag auf dem Marina Bay Circuit nichts zu sehen.