Während in Russland gerade die Fußballweltmeisterschaft mit einem 5:0 des Gastgebers über die Elf von Saudi-Arabien im Auftaktspiel gestartet ist, gab Formel-1-Reifenausrüster Pirelli die Gummi-Mischungen für das nächste Sporthighlight im größten Land der Erde 2018 bekannt.

Bei dem wegen der Fußball-WM 2018 erst Ende September stattfindenden F1-Rennen in Sochi dürfen sich die Fans und Fahrer auf das nächste Spektakel mit superschnellen Rundenzeiten freuen - oder besser gesagt hyperschnellen. Zum vierten Mal nach Monaco, Kanada und Singapur kommt 2018 auch beim Russland der neue Hypersoft zum Einsatz.

Neben dem extremen Kleber nominierte Pirelli auch noch Ultrasoft und Soft. Damit überspringt der Reifenlieferant wie zuvor in Singaur die Mischung Supersoft. Überraschend kommt der Sprung nicht, beschwerten sich doch zuletzt einige Fahrer darüber, kaum einen Unterschied zwischen Ultrasoft und Supersoft zu merken.

Pirelli peilt bei jedem Rennen einen Sprung von rund je einer Sekunde zwischen den drei nominierten Mischungen an. Dadurch sollen mehrere unterschiedliche Rennstrategien ermöglich werden. Der Unterschied zwischen Ultra- und Supersoft war jedoch meist nur halb so groß.

Dass Pirelli aber den Hypersoft nach auch nach Russland bringt, erscheint inzwischen weniger überraschend als noch bei der identen Nominierung für Singapur. Immerhin relativierte sich die Monaco-Kritik am Hypersoft, der Reifen würde nicht halten, zuletzt in Kanada ein Stück weit - trotz größerer Belastung.

Hypersoft Ultrasoft SupersoftSoftMediumHard Superhard
AustralienQRR
BahrainQRR
ChinaQRR
AserbaidschanQRR
SpanienQRR
MonacoQRR
KanadaQRR
FrankreichQRR
ÖsterreichQRR
GroßbritannienQRR
DeutschlandQRR
UngarnQRR
Belgien
Italien
SingapurQRR
RusslandQRR

Q: Von Pirelli nominierter Qualifying-Reifen
R: Zwei von Pirelli festgelegte Reifensätze fürs Rennen

Pirelli: So funktionieren Reifenwahl und -nominierung

Pirelli bringt zur Saison 2018 gleich zwei komplett neue Formel-1-Reifen. Neben der generellen Tendenz, alle Reifen eine Stufe weicher zu gestalten, gibt es zwei zusätzliche Mischungen. Der Hypersoft-Pneu rundet das Angebot auf der weichen Seite ab, der Superhard am anderen Ende der Skala. Neu ist, dass 2018 Mischungen übersprungen werden dürfen. Dies geschah bislang einzig in China, sorgte jedoch sofort für ein spannendes Taktik-Element.

Die prinzipiellen Reifen-Regeln bleiben gleich. Nachdem Pirelli 2017 breitere Pneus brachte, bleiben die Dimensionen 2018 identisch. Auch die Auswahl der Mischungen bleibt, Pirelli wählt weiterhin pro Rennwochenende drei Mischungen aus, aus denen die Teams wählen dürfen. 3 der 13 Reifensätze für jeden Piloten bestimmen die Italiener. Davon sind zwei Sätze für das Rennen reserviert, der andere für die Qualifikation. Fahrer, die sich in den Top-10 qualifizieren, müssen diesen Reifensatz nach Q3 zurückgeben, alle anderen dürfen ihn im Rennen verwenden. Die restlichen zehn Sätze dürfen die Teams für ihre Fahrer individuell aussuchen.

Formel 1 2018: So funktioniert die Reifenwahl für die Rennen (01:12 Min.)