In acht Wochen ist es endlich soweit: Die Formel 1 kehrt vom 20. bis 22. Juli 2018 auf den Hockenheimring nach Deutschland zurück. Wie üblich hat Pirelli pünktlich zwei Monate im Voraus die Reifenmischungen für das 11. Rennen im Kalender bekanntgegeben. Nach einem Jahr Pause keine allzu klare Angelegenheit, denn Referenzwerte aus 2017 gibt es nicht.

Obwohl die Reifen mittlerweile deutlich härter sind, hat sich Pirelli bei zwei der drei Compounds aber genau wie 2016 entschieden. Als härtester Reifen ist wie vor zwei Jahren der Medium im Programm, die mittlere Option bildet die Soft-Mischung. Die ist dieses Mal aber nicht die goldene Mitte, denn die beim letzten Deutschland GP weichste Variante wird 2018 übersprungen.

Statt dem Supersoft wird der Ultrasoft auf der 4,574 Kilometer langen Rennstrecke in Baden-Württemberg für die Teams der für das Qualifying prädestinierte Reifen sein. Damit wird nach China zum zweiten Mal in dieser Saison von der neuen Regel Gebrauch gemacht, die es Pirelli erlaubt, bei der Auswahl der Mischungen eine zu überspringen.

Aufgrund der Charakteristik des Hockenheimrings unterscheiden sich die weichste Reifenmischung außerdem deutlich von denen für den zwei Wochen zuvor stattfindenden Grand Prix von Großbritannien. Beim Highspeed-Kurs in Silverstone wurde erstmals seit 1996 der Asphalt erneuert, weshalb Pirelli hier auf härtere Reifen setzt.

Der Hockenheimring verfügt hingegen nur über wenige schnelle Kurven, wodruch die Belastungen für den Reifen deutlich geringer sind. Darüberhinaus ist der Asphalt dort aus dem Jahr 2002, als die neue Grand-Prix-Strecke des Hockenheimrings das legendäre Highspeed-Layout mit seinen langen Waldgeraden ablöste.

Hypersoft Ultrasoft SupersoftSoftMediumHard Superhard
AustralienQRR
BahrainQRR
ChinaQRR
AserbaidschanQRR
SpanienQRR
MonacoQRR
KanadaQRR
FrankreichQRR
ÖsterreichQRR
GroßbritannienQRR
DeutschlandQRR

Q: Von Pirelli nominierter Qualifying-Reifen
R: Zwei von Pirelli festgelegte Reifensätze fürs Rennen

Pirelli: So funktionieren Reifenwahl und -nominierung

Pirelli bringt zur Saison 2018 gleich zwei komplett neue Formel-1-Reifen. Neben der generellen Tendenz, alle Reifen eine Stufe weicher zu gestalten, gibt es zwei zusätzliche Mischungen. Der Hypersoft-Pneu rundet das Angebot auf der weichen Seite ab, der Superhard am anderen Ende der Skala. Neu ist, dass 2018 Mischungen übersprungen werden dürfen. Dies geschah bislang einzig in China, sorgte jedoch sofort für ein spannendes Taktik-Element.

Die prinzipiellen Reifen-Regeln bleiben gleich. Nachdem Pirelli 2017 breitere Pneus brachte, bleiben die Dimensionen 2018 identisch. Auch die Auswahl der Mischungen bleibt, Pirelli wählt weiterhin pro Rennwochenende drei Mischungen aus, aus denen die Teams wählen dürfen. 3 der 13 Reifensätze für jeden Piloten bestimmen die Italiener. Davon sind zwei Sätze für das Rennen reserviert, der andere für die Qualifikation. Fahrer, die sich in den Top-10 qualifizieren, müssen diesen Reifensatz nach Q3 zurückgeben, alle anderen dürfen ihn im Rennen verwenden. Die restlichen zehn Sätze dürfen die Teams für ihre Fahrer individuell aussuchen.

Formel 1 2018: So funktioniert die Reifenwahl für die Rennen (01:12 Min.)