Mit welchen Motoren startet Red Bull Racing 2019 in der Formel 1? Seit dem Wechsel bei Schwesterteam Toro Rosso von Renault zu Honda zur F1-Saison 2018 ein brandheißes Thema im Fahrerlager der Königsklasse. Das Nachwuchsteam der Bullen gilt nicht länger nur als Fahrer-Schmiede, sondern auch Experimentierumfeld für einen Wechsel in Sachen Power Unit für RBR.

Bislang war all das nur offenes Gerücht, mehr Spekulation als Tatsache. Doch ab sofort wird das Thema deutlich realer. Jetzt ist offiziell: Red Bull ist tatsächlich interessiert an einer Zusammenarbeit mit den japanischen Power Units aus Sakura. In Baku trafen sich erstmals Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko und Honda-Verantwortliche zu ersten Gesprächen.

Honda-Chef: Gute Beziehung zu Red Bull

"Weil es das erste Meeting war, haben wir die Voraussetzungen beider Seiten besprochen und was wir von einander erwarten", berichtet Honda-Motorsportchef Masahi Yamamoto auf der offiziellen Website der Formel 1, F1.com. Das Ergebnis: "Es war positiv. Wir glauben, dass wir beide zufrieden waren. Es besteht eine gute Beziehung zwischen uns. Es war aber erst das erste offizielle Meeting. Es ist der Startpunkt für eine potentielle Zukunft", so Yamamoto.

Um diese festzuzurren drängt die Zeit. Bis Mitte Mai müssen Motorenhersteller dem Sportlichen Reglement der Formel 1 zufolge die FIA informieren, welche F1-Teams zu im folgenden Jahr zu beliefern gedenken. Damit bleiben Honda und Red Bull nur noch gut zwei Wochen.

Für Honda und Red Bull drängt die Zeit

"Wir sind verpflichtet, der FIA die Dokumente bis zum 15. Mai zu präsentieren", erinnert Yamamoto an die bei Zustimmung aller Hersteller und der FIA allerdings potentiell noch verschiebbare Deadline. "Deshalb ist das jetzt etwas, dass wir besprechen müssen. Da muss jetzt zwischen Red Bull und Honda alles reibungslos ablaufen." Interessant wäre zumindest für Red-Bull-Seite eine kleine Verzögerung, sollen bis zum Kanada GP Mitte Juni sowohl Renault als auch Honda größere Power-Unit-Upgrades gebracht haben. Das wäre ein idealer letzter Check, wie es sich in Sachen Performance bei beiden Fabrikaten entwickelt.

Yamamoto weiter: "Ich möchte die Zeit, die wir noch haben, jetzt nutzen, um mit den Vorstandsmitgliedern von Honda zu sprechen, bevor ich deren Feedback an Red Bull weitergebe, um dann die nächsten Schritte zu unternehmen. Sie wissen über die Gespräche aber bereits Bescheid, es herrscht ein großer Respekt für die Beziehung (mit Red Bull, Anm. d. Red.)."

Honda will mehr als ein Formel-1-Team beliefern

Eine Trennung von Toro Rosso soll der potentielle Schritt zu Red Bull unterdessen nicht zur Folge haben - auch, wenn Honda seit dem Comeback in die Formel 1 2015 bislang nie mehr als ein Team, erst McLaren, dann Toro Rosso, beliefert hatte. "Als wir entschieden haben, in die F1 zurückzukommen, war der Plan, nicht nur bei einem Team zu bleiben, sondern mit mehreren zu arbeiten", versichert Yamamoto.

Honda erzielte nach drei katastrophalen Jahren als Motorenpartner von McLaren 2018 bereits im zweiten Rennen mit Toro Rosso das beste Ergebnis nach dem Formel-1-Comeback. Pierre Gasly fuhr den STR13 mit Honda-Antrieb in Bahrain sensationell auf P4. Für Red Bull Racing würden mit einem Wechsel Jahre des Ärgers über die Renault-Antriebe enden, die angesichts der durchaus recht zerrütteten Beziehung zwischen Red Bull und den Franzosen inzwischen offiziell unter dem Branding TAG-Heuer statt Renault firmieren.