Die Scuderia Ferrari verstärkt ihr Formel-1-Team mit einem hochrangigen FIA-Mitarbeiter. Nachdem Renault mit der Verpflichtung von Marcin Budkowski, zuvor F1-Technikdirektor des Automobilweltverbands, 2017 einen handfesten Skandal ausgelöst hatte, eifert jetzt also Ferrari den Franzosen nach.

Wie Renault sichert sich jetzt auch Ferrari die Dienste eines intensiv in die technischen Belange und Geheimnisse aller Teams eingeweihten Mitarbeiters. Es handelt sich um den stellvertretenden Renndirektor nach Charlie Whiting und FIA-Sicherheitsdirektor Laurent Mekies, wie Ferrari am Mittwoch bekannt gab. Kurz darauf bestätigte das die FIA.

Bei FIA verantwortlich für R&D und Homologierung

Mekies verlässt die FIA nach mehr als drei Jahren beim Automobilweltverband. Begonnen hatte er dort 2014, zunächst einzig als Sicherheitsdirektor. In dieser Funktion zeichnete Mekies verantwortlich für alle sicherheitsrelevanten und medizinischen Belange aller FIA-Weltmeisterschaften sowie - und hier wird es spannend - auch für R&D und Homologierung.

Zu Beginn der Formel-1-Saison 2017 übernahm Mekies zusätzlich die Funktion des stellvertretenden Renndirektors, beschäftigte sich somit hauptsächlich mit sportlichen Fragen. Mekies verlässt die FIA Ende Juni. In Maranello nimmt er seinen neuen Ferrari-Job ab dem 20. September auf. Dort wird er an Technikdirektor Mattia Binotto berichten. Die exakte Rolle nannte die Scuderia nicht.

Mekies bis Ferrari-Antritt nicht mehr in Formel 1 aktiv

Bis zu seinem Abschied von der FIA wird Mekies zwar weiter Sicherheitsdirektor bleiben, aber nicht länger im Bereich der Formel 1 aktiv sein. Er werde alle Pflichten in der F1 sofort niederlegen und in keiner Weise mehr in der Formel 1 involviert sein. Auch seine Rolle als stellvertretender Renndirektor ist damit mit sofortiger Wirkung vorbei, ließ die FIA wissen. Damit will die FIA einer neuen Entrüstungswelle wie im eingangs genannten Fall Budkowski vorbeugen.

Ferrari pfeift auf Teamabkommen

Allerdings wird Mekies FIA-Job in der F1 damit noch immer deutlich weniger lang her sein als 12 Monate. Diese Zeitspanne hatten die F1-Teams in einem Treffen der Strategiegruppe in Reaktion auf die Causa Budkowski eigentlich per Gentleman's Agreement als Minimum festgelegt.

Vor seiner Zeit bei der FIA war Mekies bereits für Formel-1-Teams aktiv gewesen. Zuletzt von 2012 bis 2014 als Head of Vehicle Performance bei Toro Rosso, zuvor für sieben Jahre als deren Technischer Leiter. Vorrangegangen waren Engagements als Renningenieur bei Minardi und Motoringenieur bei Asiatech F1.