Einen Deutschland GP sucht man 2017 vergeblich im Rennkalender der Formel 1. In der kommenden Saison allerdings kehrt die Königsklasse wieder zurück in einen ihrer traditionsreichsten Märkte - nach Hockenheim. Doch wie geht es nach 2018 weiter mit der F1 in Deutschland? Noch steht die Zukunft in den Sternen.

Geht es nach den neuen Bossen der Formel 1 von Liberty Media, so wird auf jeden Fall auch in den kommenden Jahren ein Deutschland GP steigen. "Letztes Jahr gewann ein deutscher Fahrer in einem deutschen Auto, es ist also ein sehr wichtiger Markt. Es ist sicherlich eines unserer Ziele, im deutschen Markt vertreten zu sein", versichert F1-Geschäftsführer Chase Carey im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Liberty Media sucht Alternativen zu Hockenheim & Nürburgring

Aktuell untersuche man, wie das am besten zu bewerkstelligen sei. "Unser Ziel ist es, die Option in Deutschland zu finden. Dies ist aber ein noch andauernder Prozess", deutet Carey bereits Überraschendes an. Denn: Nicht nur der Hockenheimring und der Nürburgring scheinen sich plötzlich in der Verlosung als Austragungsort des Deutschland GP zu befinden.

Liberty Media streckt seine Fühler sehr viel weiter aus. "Ich habe mich bereits mit einigen deutschen Vertretern getroffen. Wir reden natürlich mit den zwei Rennstrecken, die in der Vergangenheit den Großen Preis von Deutschland ausgetragen haben. Aber wir schauen uns auch nach anderen Optionen um", berichtet Carey der dpa. Konkret ins Auge gefasst sei allerdings noch nichts.

Chase Carey weiß genau, wo er mit der Formel 1 hin will - fast, Foto: Sutton
Chase Carey weiß genau, wo er mit der Formel 1 hin will - fast, Foto: Sutton

Ein Herz für Tradition

Insgesamt, so betont Carey, sei Liberty Media der Faktor Tradition in Sachen Rennkalender besonders wichtig. "Wir wollen ein globaler Sport sein, der seine Vergangenheit und Tradition respektiert. Wir werden nächstes Jahr nach Frankreich zurückkehren. Zudem haben wir uns erst kürzlich auf eine Vertragsverlängerung in Italien geeinigt", sagt Carey. "Wenn man sich den Kalender für die nächste Saison anschaut, dann wir haben wir mit Frankreich und Deutschland zwei europäische Rennen mehr im Kalender als dieses Jahr. Ich glaube, die Bindung zu Europa ist beständig."

Eine erleichternde Botschaft für viele Fans in Europa, hatte sich die Formel 1 unter den vorherigen zuletzt doch vermehrt von seinem Ursprung ab-und Märkten zugewandt, in denen sprichwörtlich Milch und Honig fließen. Gleich ganz vorbei mit der Expansion sei es allerdings auch wieder nicht. Carey: "Wir sehen echte Wachstumsmöglichkeiten für den Sport in Nord- und Südamerika sowie Asien."

Egal, ob bekannter oder neuer Standort, sei jedoch stets eines wichtig: Attraktivität des Events an sich. "Wir wollen, dass diese Veranstaltungen eine breite Masse anlocken und die Fantasien einer Stadt, eines Landes und der ganzen Welt wecken", sagt Carey. Dafür sei man bereit, eng mit den Veranstaltern zusammenzuarbeiten.

In den USA soll es nicht beim Austin GP bleiben, Foto: Motorsport-Magazin.com
In den USA soll es nicht beim Austin GP bleiben, Foto: Motorsport-Magazin.com

Die Pläne für die USA

Für den zunächst wichtigsten Markt hält Liberty Media die USA. Wenig überraschend, kommt das Unternehmen doch selbst aus den Vereinigten Staaten. Mit Austin mache man zwar bereits einen guten Job, doch gelte es jetzt, einen wirklichen Magneten hinzuzufügen. Sprich: eine schillernde Metropole, die sowieso schon von selbst Menschen lockt. "Ich rede dabei von Städten wie New York, Miami, Los Angeles oder Las Vegas", sagt Carey. Der Grand Prix solle dabei natürlich das Highlight bleiben. "Doch das Ganze soll mehr als nur ein Formel-1-Rennwochenende sein."

Wie für den deutschen, so gilt jedoch auch für den US-Markt: Getrocknete Tinte unter Verträgen gibt es noch nicht. "Wir sind uns aber darüber einig, dass ein Rennen in New York Priorität hat", räumt Carey ein. Insgesamt liege jedoch auch in den Verhandlungen in der Heimat noch viel Arbeit vor Liberty Media.

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