Es geht auf zwei Jahre zu. Zwei Jahre, in denen die Motorsportwelt um Michael Schumacher bangte, ihm die Daumen drückte und seiner Familie viel Kraft wünschte. Am 29. Dezember 2013 verunglückte der Rekordweltmeister der Formel 1 beim Skifahren in den französischen Alpen. Monatelang lag er im Koma. Inzwischen ist Schumacher längst zurück aus dem Krankenhaus, erholt sich zuhause am Genfer See.

Über die Details seiner Genesung schweigt die Familie Schumacher weitestgehend. Schumi-Sprecherin Sabine Kehm verkündet von Zeit zu Zeit, Schumacher mache Fortschritt, es sei aber noch ein langer Weg. Ihr gutes Recht. Dennoch bittere Umstände für Millionen Fans und die Freunde Schumacher. "Ihn in dieser Situation zu sehen, ist furchtbar. Du weißt nicht mehr, was du machen sollst. Also versuche ich, mir die so zahlreichen großartigen Momente noch einmal ins Leben zu rufen, die wir gemeinsam gefeiert haben", sagt nun Luca di Montezemolo in einem Interview mit RTL.

Schumacher als Wegbereiter für Vettel

Der ehemalige Ferrari-Präsident und damit Schumacher-Vertraute scheint das Pech des bis heute erfolgreichsten Piloten noch immer nicht glauben zu können, drückt die Daumen. "Ich denke immer an ihn, als einen außergewöhnlichen Piloten, Menschen und Freund. Ich muss auch zugeben, dass ich den Mut und die Kraft der Familie, von Corinna und den Kindern, bewundere, wie sie Michael helfen. Vom tiefsten Herzen hoffe ich ständig, bald gute Nachrichten zu hören", sagt di Montezemolo über den Mann, der auch sein Leben zu großen Teilen definierte.

"Michael war für Ferrari, für mich, für unser Leben fundamental. Er ist ein außergewöhnlicher Mensch, eine Person, die immer für das Team gearbeitet hat, ein Mensch, der sich gerade in den schwierigen Momenten als absoluter Teamplayer gezeigt hat. Er ist der Pilot in der Geschichte von Ferrari, der so viel wie kein anderer gewonnen hat. Er stellt einfach etwas Einzigartiges dar", schwärmt der 68-Jährige.

Noch dazu habe Schumacher dafür gesorgt, dass Ferrari auch in Zukunft weiter Geschichte schreiben kann, indem er Sebastian Vettel empfohlen habe. "Der erste, der Werbung für ihn bei uns gemacht hat, war Michael. Michael meinte, dass Sebastian ein wacher Junge sei, ein gut erzogener, vertrauensvoller Junge, er ist schnell. Wie Niki Lauda oder Michael Schumacher kann er Teil der Geschichte von Ferrari werden", sagt di Montezemolo.