Auf der einen Seite der erfahrenste Pilot in der Formel 1, auf der anderen ein absoluter Neuling. McLaren wartet nach der Verpflichtung von Kevin Magnussen mit einem interessanten Fahrergespann für die kommende Saison auf. Button muss sich an den dritten unterschiedlichen Teamkollegen bei McLaren gewöhnen und zum ersten Mal trifft er in Woking auf einen Rookie. Der Weltmeister von 2009 hegte angesichts der Herausforderung an Magnussen gewisse Zweifel. "Das ist so eine Position, in der deine Karriere richtig aufleuchten kann - sie kann aber auch ganz schnell vorbei sein, wenn die Dinge nicht richtig laufen", machte Button seinem jungen Kollegen nichts vor in der harten F1-Welt. "Es ist ein ziemlich großes Risiko, jemanden bei einem Team ins tiefe Wasser zu werfen, das um Titel kämpfen sollte."

Eine große Eingewöhnungszeit wird Magnussen nicht bekommen, im wichtigen Jahr 2014 zählt es von Beginn an. Die neuen Turbo-Autos sind die große Unbekannte und ein früher Nachteil im Vergleich zur Konkurrenz könnte sich verheerend auswirken. Ein weiteres Katastrophen-Jahr wie dieses wird McLaren wohl kaum dulden. "Wenn sich ein Fahrer dieses Risikos annimmt, besitzt er viel Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten", sagte Button über den Nachfolger von Sergio Perez. "Es könnte so oder so laufen, aber ich hoffe, dass der Ausgang positiv ist." Dabei hatte Button auch das Wohlergehen des Teams im Sinn, denn ein gutes Feedback ist angesichts der neuen Regeln Gold wert.

Ob Magnussen, der bislang nur bei Young Driver Days im Chrompfeil saß, diesem Anspruch gerecht werden kann? "Ich habe das ganze Jahr über gesagt, dass es speziell mit dem neuen Reglement wichtig ist, einen erfahrenen Teamkollegen zu haben", sagte Button. "Kevin ist das nicht, aber sein reiner Speed ist sehr gut. Mir ist aber wichtiger, dass sein Feedback nach den Testfahrten im Formel-1-Auto sehr gut war und das ist zu Beginn des neuen Jahres entscheidend." Magnussen, der Meister der Formel Renault 3.5, muss noch eine ganze Menge lernen, hat mit Button aber immerhin einen äußerst erfahrenen Mann an seiner Seite.

Buttons Ratschlag für den jungen Dänen: Lerne von mir! "Ich bin sicher, dass er von mir lernt", so Button. "Ich bin seit 13 Jahren in diesem Sport, aber ich kann von jungen Piloten auch noch etwas lernen. Wir haben seinen Speed in anderen Formelserien gesehen und nach seinem Test war das Team von seiner Geschwindigkeit beeindruckt."

Der Neue kommt, der Alte muss gehen: Für Perez ist das Kapitel McLaren nach nur einem Jahr schon wieder beendet. "Es ist immer traurig, wenn der Teamkollege geht", so Button. "Ich stand meinen Teamkollegen zwar nie allzu nah, aber man verbringt doch die gesamte Saison mit jemandem und erlebt mit ihm Höhen und Tiefen. Du baust eine Beziehung zu deinem Teamkollegen auf, man lernt viel voneinander, sammelt Erfahrungen und dann ändern sich die Dinge auf einmal. Das ist nicht ganz einfach, aber man gewöhnt sich daran wie bei allen anderen Dingen im Leben auch."