Maria de Villota ist tot. Die frühere Formel-1-Testfahrerin wurde am Freitagmorgen leblos in ihrem Hotelzimmer im spanischen Sevilla aufgefunden. Zunächst war die Todesursache der 33-Jährigen völlig unklar. Inzwischen verdichten sich die Anzeichen, dass de Villota eines natürlichen Todes starb. "Ich weiß bis jetzt nur, dass ihre persönliche Assistentin Arancha ins Zimmer kam und sie nicht aufwecken konnte", sagte Carlos Garcia, Präsident des Spanischen Motorsportverbandes, gegenüber der Marca. "Sie war bereits tot. Anscheinend war es ein natürlicher Tod, aber wir wissen nichts."

Update: Laut spanischen Behörden könnte es sich bei der Todesursache um einen Herzinfarkt gehandelt haben. De Villotas Beerdigung könnte noch an diesem Wochenende stattfinden. Der spanische Sportminister Miguel Cardenal überlegt, wie das Erbe der Madrilenin bewahrt werden kann. "Ich habe am Mittwoch mit ihr über das Buch gesprochen, das sie vorstellen wollte", so Cardenal. "Sie glaubte daran, vielen Menschen helfen zu können, etwas Positives zu finden. Erst wenn man etwas verloren hat, weiß man, was man wirklich hat. Wir denken darüber nach, wie wir ihr Vermächtnis aufrecht erhalten können, weil sie dem spanischen Sport etwas anderes gebracht hat - andere Werte und ihre Vorstellung des Lebens."

De Villota hatte sich in Sevilla aufgehalten, um am Freitag bei einer Konferenz unter dem Namen "What really matters" (Was wirklich zählt) teilzunehmen, die infolge der tragischen Nachricht abgesagt wurde. Am Montag sollte ihre Biographie namens "Life is a gift" (Das Leben ist ein Geschenk) erscheinen. Eine Sprecherin der örtlichen Polizei sagte: "Wir gehen davon aus, dass es sich um natürliche Todesumstände handelt, aber wir können nichts bestätigen."

Laut einem Bericht der spanischen AS seien weder Drogen noch Anzeichen von Gewalt am Todesort gefunden worden, was auf einen natürlichen Tod schließen lasse. De Villota soll aus eigener Kraft einen Notruf ausgesetzt haben, doch Reanimierungsmaßnahmen der Rettungskräfte seien nicht erfolgreich gewesen. Als die Einsatzkräfte de Villota regungslos in ihrem Zimmer vorfanden, sei sie angeblich bereits eine Stunde tot gewesen. Spanische Fernsehsender berichten, dass eine Autopsie Aufschluss über die Todesursache geben soll.

"Das ist ein schrecklicher Schlag für unsere Familie. Sie war ein Mensch, der sehr viel Optimismus verbreitet hat", sagte ihr Cousin Javier Pérez und mutmaßte, dass ihr Tod wohl mit dem Unfall von 2012 und den vielen Operationen zu tun gehabt haben könnte.

De Villota hatte im Jahr 2012 einen schweren Unfall bei Testfahrten für Marussia erlitten. Mit einem Formel-1-Auto des Teams war sie auf dem Flugplatz im englischen Duxford unter die Laderampe eines umstehenden LKWs geraten. Dabei hatte sich die Spanierin schwere Kopfverletzungen zugezogen und musste zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen. Dabei verlor sie ihr rechtes Auge und musste später sowohl auf ihren Geruchs- als auch Geschmackssinn verzichten. Dieses Jahr war sie wieder an die Öffentlichkeit getreten und hatte das Formel-1-Rennen in Spanien besucht. Zuletzt hatte sich de Villota in einer FIA-Kommission für Frauen im Motorsport stark gemacht.