Als wirklich gelungen kann man den Einstand von Esteban Gutierrez in der Formel 1 nicht bezeichnen. In einem schwer fahrbaren Sauber krebst der Mexikaner zumeist im hinteren Mittelfeld herum - Punkte sind für ihn dieses Jahr bis dato ebenso wenig herausgesprungen wie Highlights. Ist der Rookie bei den TV-Übertragungen einmal im Bild, dann zumeist, weil irgendetwas schiefgelaufen ist, er sich gedreht hat oder im Aus neben der Strecke steht. So gesehen auch zuletzt in Kanada: In Montreal rutschte der Sauber-Pilot wenige Runden vor Schluss mit blockierenden Rädern in Turn zwei ins Aus. Danach räumte auch Gutierrez ein, dass er in der Formel 1 noch eine Menge lernen müsse. "Unter anderem, dass man Erfolg hier nicht vom einen auf den anderen Tag haben kann", so der 21-Jährige.

"Es ist ziemlich offensichtlich: Man muss viel arbeiten und an Erfahrung dazugewinnen - und besonders wichtig ist es, aus Fehlern zu lernen." Über Nacht sei all dies jedoch nicht möglich. "Man muss es Schritt für Schritt angehen und das sehr ernst nehmen, denn nur so kann man sich steigern", meinte Gutierrez, der einräumte, sich verbessern zu müssen, um seine F1-Chance nicht kurz nach seinem Debüt schon wieder zu verwirken. "Allgemein war meine bisher in dieser Saison gesammelte Erfahrung aber sehr interessant", so der Wahl-Pariser, der anfügte: "So leicht wie es aussieht, ist es erwiesenermaßen nicht." Dementsprechend sei er vor eine große Herausforderung gestellt. "Eine, die ich genieße, und ich freue mich, mich zu verbessern, mit dem Team zusammenzuarbeiten und auch als Person durch diese Eindrücke zu reifen."

Bereits in den letzten Rennen habe er Dinge verändert, um seine Fehleranfälligkeit abzustellen. "Und wir versuchen ja auch, uns als Team ganz allgemein zu verbessern - hoffentlich sind wir dann schon in Silverstone in einer besseren Situation als zuletzt." Auf den Auftritt in England freute sich der Mann aus dem mexikanischen Monterrey bereits. "Ich glaube, Silverstone ist im Formel-1-Auto eine sehr interessante und reizvolle Strecke. Ich mochte den Kurs schon immer, denn er hat viele schnelle Ecken und hoffentlich liegt das auch unserem Auto", so Gutierrez. Die Erwartungen wollte er trotzdem dämpfen. "Die Saison war in den bisherigen sieben Rennen so abwechslungsreich, dass es schwer ist, Vorhersagen zu treffen. Ich werde mich dort einfach wieder auf die wichtigsten Dinge konzentrieren und das Meiste aus dem herausholen, was uns zur Verfügung steht."