Seit 1995 fährt McLaren nun schon mit Mercedes-Power, 78 Grand Prix wurden seitdem gemeinsam gewonnen: Ende 2014 kommt diese Partnerschaft vorerst zu einem Ende, machen die Mannen aus Woking zwar noch den Turbo-Umbruch in silber mit, wechseln im Jahr danach aber auf neue Honda-Aggregate. Dass diese Tatsache durchaus den ein oder anderen negativen Vorboten für die Zusammenarbeit mit Mercedes im kommenden und dann letzten gemeinsamen Jahr vorausschicken könnte, darüber macht man sich beim britischen Traditionsrennstall keine Illusionen. McLaren-Sportdirektor Sam Michael räumte es, dass es wahrscheinlich sei, dass die Atmosphäre bei der Zusammenarbeit mit dem Motorenlieferanten in den Monaten vor der endgültigen Trennung abkühlen werde, wertete dies aber ebenso als völlig natürlichen Prozess.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass es am Ende einer Partnerschaft - ganz egal ob mit einem Motorenhersteller oder sonst irgendwem - nicht mehr so produktiv zugeht, wie es das zu Beginn oder vielleicht auch in der Mitte tut", erklärte Michael. Dennoch glaube er, dass man sich auch weiterhin auf professioneller Ebene begegne. "Es war ja nun auch eine sehr lange Zeit - Mercedes kennt uns sehr gut und wir die Leute dort auch", sagte der Brite. Mit Blick auf McLarens Absprung in Hondas offene Arme entgegnete er: "Für Mercedes war das sicherlich keine besonders große Überraschung, denn wir stehen ihnen eben sehr nahe und somit wussten auch sie, dass sich diese Möglichkeit auftun könnte."

Ob man mit dem neuen Partner Honda, die zuletzt 2008 Aggregate für die Formel 1 produziert haben, von Anfang an an alte Erfolge anknüpfen könne, wollte Michael noch nicht mutmaßen. "Dafür ist es noch zu früh und dementsprechend einfach noch nicht absehbar, wo wir mit ihnen stehen werden", fand der Sportdirektor, der anfügte: "Wir werden aber definitiv mit bescheidenen Erwartungen herangehen und dann versuchen, diese bei Weitem zu übertreffen - ich denke, dafür kennt man uns." Dass Honda für eine bessere Vorbereitung auf den Wiedereinstieg frühzeitig einen McLaren zum Testen kriegen könnte, schloss Michael aber aus. "Die Regeln für Tests betreffen das letztjährige und das diesjährige Auto. McLaren kann ihnen als Team also keines zur Verfügung stellen", sagte der Brite. "Das gilt 2014 auch noch für der 2013er Auto - so lautet nun einmal das Reglement."