Nach dem Monaco GP legten sowohl Red Bull, als auch Ferrari Protest gegen den Mercedes-Reifen-Test ein. Die Silberpfeile waren nach dem Spanien GP nicht aus Barcelona abgereist, sondern blieben bis zum 17. Mai auf dem Circuit de Catalunya, um auf Bitten von Pirelli Reifen zu testen. Dabei kamen mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton die beiden Stammpiloten im aktuellen F1 W04 zum Einsatz. Während Red Bull betonte, nur Protest eingelegt zu haben, um Klarheit über die Testregelung zu erhalten, stört sich Ferrari an der Tatsache, dass Mercedes mit aktuellem Auto testete.

Die Scuderia testete mit einem Auto aus dem Jahr 2011, Foto: Sutton
Die Scuderia testete mit einem Auto aus dem Jahr 2011, Foto: Sutton

"Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es nun die Möglichkeit, diese sogenannten 1000-Kilometer-Tests zu absolvieren, die Pirelli für ihre Reifenentwicklung durchführt", erklärte ein Ferrari Sprecher gegenüber Adam Coopers Formel 1 Blog. Von dieser Möglichkeit machte Ferrari nach dem Bahrain GP Gebrauch, allerdings wurden dabei lediglich 200 Kilometer in einem Auto des Jahrgangs 2011 zurückgelegt. "Für Ferrari war es immer klar, dass man bei diesen Tests kein Auto aus dem Jahr 2013 benutzen darf", so der Ferrari Sprecher weiter.

Während der Ferrari-Test somit nicht gegen das Sportliche Reglement verstößt, steht der Mercedes-Test in Konflikt mit Artikel 22.1 der Sporting Regulations. Darin wird eindeutig festgelegt, dass bei Tests kein aktuelles, kein Vorjahresfahrzeug und kein Bolide nach dem Reglement des nächsten Jahres zum Einsatz kommen darf. Genau darin sieht Ferrari die Problematik des Mercedes-Tests: "Wenn es darum geht, mit einem alten Auto zu fahren, ist die ganze Angelegenheit irrelevant, weil es absolut legal ist."

Deshalb sehen die Italiener ihren eigenen Test gelassen. Denn selbst Vorteile für das Verständnis der sensiblen Pirelli-Pneus zu erlangen, ist laut Ferrari ohnehin nicht möglich. "Die Reifen und deren Spezifikation kennt nur Pirelli, nicht wir." Von vielen Seiten wurden Pirelli, Mercedes und Ferrari bereits dafür kritisiert, die Testfahrten heimlich, still und leise durchgeführt zu haben. Die Mythosmarke sieht das freilich anders: "Das ist etwas, das wir nie bestritten haben, das lief alles sehr transparent ab. Jedes Team hat diese Möglichkeit."