Kein gutes Rennen für Alonso. Der Ferrari-Star fuhr beim Großen Preis von Monaco als Siebter über die Ziellinie. Dabei hatte der Spanier noch Glück. Durch den Zusammenstoß von Kimi Räikkönen und Sergio Perez in der Schlussphase des Rennens rückte er noch zwei Plätze nach vorne. "Wir hatten keinen Rhythmus. Das war die Grundlage all unserer Probleme. So langsam wie hier sind wir in dieser Saison noch nicht gewesen", kommentierte der zweimalige Monaco-Sieger seinen enttäuschenden Auftritt beim sechsten Saisonrennen. "Auch nach dem Boxenstopp hatten wir Probleme, unsere Zeiten zu verbessern." Ein Grund für die fehlende Pace könnte die schlechte Traktion des F138 sein, meinte er.

Die Pace seines Dienstwagens war tatsächlich wenig beeindruckend. So wurde er in der letzten Phase des Rennens von Perez, Adrian Sutil und Jenson Button überholt. Mit Blick auf die WM-Wertung sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als die heftig attackierenden Konkurrenten vorbeizulassen, erklärte Alonso. "Wenn man wie McLaren in der bisherigen Saison immer um die Plätze elf und zwölf kämpft, hat man nichts zu verlieren. Bei mir war es ähnlich, als ich noch für Renault gefahren bin", erläuterte der WM-Dritte. "Für mich ging es dagegen darum, sechs Punkte mitzunehmen und fünf auf Kimi [Räikkönen] gut zu machen. Hätte ich in einer der drei Situationen die Tür zugemacht, hätte ich mir das Rennen ruiniert."

Umstritten war vor allem die Aktion von Perez. Als der Mexikaner ihn in der Schikane attackierte, wich der Spanier aus, um einen Crash zu vermeiden und blieb vorne. Die Rennleitung entschied, dass sich der Ferrari-Pilot dadurch einen Vorteil verschafft hatte und lotste den Mexikaner vorbei. Alonso akzeptierte die Entscheidung der Jury, was er von der Fahrweise des McLaren-Youngsters hält, wurde aus seinen Worten allerdings mehr als deutlich. "Später hat er Kimi auch noch den Flügel kaputt gefahren", sagte er und fügte hinzu: "Diesmal hat Checo seine Aggressivität nicht gut getan. Ich hoffe, er hat seine Lektion gelernt."

Seiner Meinung nach sei der Mexikaner in Monaco ohnehin nur eine Randnotiz. "Wir müssen nicht glücklich mit ihm sein, wenn McLaren das ist, reicht das", sagte er. "Es wird morgen keine Schlagzeilen über Sergio geben. Am wichtigsten ist, dass es Felipe [Massa] gut geht und danach kommt, dass Nico Rosberg das Rennen gewonnen hat." Ob der Mercedes-Fahrer dank des zusätzlichen Tests in Barcelona gewonnen hat, wollte er nicht beurteilen. "Sie haben das Rennen von der Pole Position gut kontrolliert. Reifenmanagement ist hier nicht so wichtig, es ist eine etwas atypische Strecke", meinte der zweimalige Champion. "Ich habe mir darüber [den Test in Barcelona] keine Gedanken gemacht und mich eigentlich nur auf das Rennen konzentriert. Das ist eher eine Sache für die Offiziellen, für Stefano [Domenicali]."