Nico Rosberg war der strahlende Sieger in Monaco. Mercedes-Kollege Lewis Hamilton dagegen spielte beim Glamour Grand Prix trotz seines vierten Platzes nur die Nebenrolle. Das sah auch der von Platz zwei gestartete Brite so. "Es war kein Pech. Ich war an diesem Wochenende einfach nicht gut genug. Es war ein ganzes Wochenende voller verpasster Chancen. Wenn es rückwärts geht ist das nie zufriedenstellend", bilanzierte Hamilton. "Riesiger Glückwunsch an Nico und das Team. Sie haben heute einen tollen Job gemacht - ich für meinen Teil muss noch härter arbeiten."

Dabei hätte der Engländer durchaus Pech für das nicht ganz zufriedenstellende Ergebnis geltend machen können. Unglücklich verlief auf jeden Fall die erste Safety-Car-Phase. Als der 28-Jährige, auf Platz zwei liegend, kurz hinter Rosberg in die Box kam, doch im Gegensatz zum späteren Sieger, der an der Spitze blieb, zwei Plätze einbüßte. Als Ausrede ließ Hamilton das aber nicht gelten. "Es war mein Fehler", erklärte er. "Mir wurde gesagt, ich soll eine Lücke von sechs Sekunden lassen, aber sie war ein bisschen größer - dafür habe ich bezahlt. So ist Racing."

Toto Wolff erklärte Lewis Hamiltons Rückfall folgendermaßen: "Der Plan wäre gewesen noch eine Hand voll Runden weiterzufahren, weil die Leistung auf dem Reifen gerade noch sehr gut war. Dann kam das Safety Car, da haben wir natürlich sofort Nico reingeholt. Lewis hat auf der Runde hinein einfach ein bisschen Zeit verloren. Ob das auf Grund einer Fehlinformation oder Fehlinterpretation war, weiß ich nicht. Aber beide Red Bull haben in genau dieser Runde einfach endlos Gas gegeben und ihn deshalb erwischt."

Die Lücke zwischen Hamilton und seinem Teamkollegen wird hingegen immer kleiner. Nachdem er deutlich besser in die Saison gestartet war, trumpfte Rosberg nun mit drei Pole Positions in Folge und dem prestigeträchtigen Erfolg in Monaco auf. Für Aufsichtsratschef Niki Lauda ist das allerdings nur eine Momentaufnahme. "Ich schau mir das nüchtern an und beobachte beide. Nico hat im Moment einen Tick Vorsprung - in Barcelona und hier war er etwa zwei Zehntel schneller", meinte er. "Das Blatt kann sich aber ganz schnell wenden. Fund für das Team ist es gut, wenn sich die beiden gegenseitig hochpushen."