Teile-Salat im Fürstentum - so könnte man das Rennwochenende von Romain Grosjean in vier Wörtern beschreiben. Ein paar Bierchen, die der Franzose seiner Mannschaft nach dem dritten Freien Training versprochen hatte, werden nach dem Sonntag nicht mehr ausreichen. Grosjean muss angesichts seiner Ausritte in die monegassischen Streckenbegrenzungen wohl eher in Bierfässern als in Gläsern denken.

Grosjean zerstörte seinen Boliden kurz vor dem Qualifying, Foto: Sutton
Grosjean zerstörte seinen Boliden kurz vor dem Qualifying, Foto: Sutton

Schon klar, dass in Monaco Auto-Schrott genauso dazugehört wie die Yachten und Promis, aber Grosjean produzierte in nahezu jeder Session einen Teile-Salat. Im Freien Training am Donnerstag hatte er sich mit der Einschätzung des Gripverhältnisses vertan und verlor mitten in der Kurve die Kontrolle über seinen E21. Ihm ging eine Stunde des Trainings verloren und Lotus ein paar Teile oder anders gesagt auch eine kleine Menge Geld. Immerhin kostet jedes noch so kleine Teil am einem F1-Boliden ein kleines Vermögen.

Wer denkt, dass Grosjean aus seinem Fehler gelernt hat, der irrt. Auch im dritten Freien Training am Samstag küsste der Franzose die Leitplanke und verpasste damit seine Mechaniker erneut eine Extra-Schicht. Bei seinem Abflug in der Saint-Devote-Kurve beschädigte er seinen Lotus hinten als auch vorne - und den Mechanikern blieb nur wenig Zeit, um den Boliden bis zum Qualifying zu reparieren. Keine 24 Stunden später krachte es erneut - wieder ein Lotus, wieder Romain Grosjean, wieder Teile-Salat.

Crash-Kid

Nach der Tunnelausfahrt fuhr Grosjean mit Geschwindigkeitsüberschuss in das Heck von Toro Rosso-Pilot Daniel Ricciardo. Nach einem unplanmäßigen Boxenstopp und einem Nasenwechsel musste der Lotus-Pilot kurze Zeit später das Rennen aufgeben. Nach diesem Rennen Grosjean erneut den Stempel "Crash-Kid" aufzudrücken, ginge etwas zu weit. Allerdings muss sich Grosjean einige pikante Fragen stellen lassen. Denn es sagt schon etwas aus, wenn auf einer Fahrerstrecke wie Monaco ein Fahrer es nicht schafft, seinen Boliden heil zu lassen.

Kimi Räikkönens Lotus blieb im Rennen zwar auch nicht unbeschadet, aber das war nicht die Schuld des Finnen und obwohl er auf P16 zurückfiel, holte er zum 23. Mal in Folge Punkte. Eine Tatsache, die auch Lotus zum Nachdenken anrengen wird...