Qualifying Top, Rennen Flop: So stark sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg über eine schnelle Runde auch präsentieren, über die komplette Renndistanz sind die beiden Silberpfeil-Piloten noch meilenweit von der Spitze entfernt. Beispiel gefällig? Beim Großen Preis von Bahrain fiel Rosberg von P1 auf P9 zurück, und in Barcelona reichte die Pole Position auch nur für Rang sechs, den er sprichwörtlich auf der letzten Rille vor Paul di Resta verteidigte. Der Mercedes-Fahrer stellte allerdings klar, dass das gesamte Team mit Hochdruck an einer Lösung für das Problem arbeite, auch wenn es von außen manchmal vielleicht nicht den Anschein habe.

"Die Leute sehen, dass ich im Qualifying gut bin, aber im Rennen ist von mir nichts zu sehen. Die müssen denken, der Fahrer ist ein Idiot - aber das ist nicht der Fall", sagte Rosberg. "Gerade in Barcelona bin ich bei schwierigen Bedingungen sehr gut mit dem Reifen ausgekommen." Damit nannte der 27-Jährige die große Schwachstelle seines Dienstwagens, dem F1 W04, bereits beim Namen. Ähnlich wie im Vorjahr bekommt Mercedes die sensiblen Pirelli-Pneus nicht in den Griff. "Der Abbau ist bei uns einfach größer als bei den anderen", bestätigte Rosberg. "Warum, das ist die Frage. Es hat sicherlich damit zu tun, dass wir zu viel Temperatur in den Hinterreifen haben. Wir analysieren das."

Doch es gibt auch Grund zur Zuversicht. Zumindest beim kommenden WM-Lauf in Monaco sollte das Reifenproblem nicht ausschlaggebend sein. Im Gegenteil: Auf dem engmaschigen Stadtkurs dürfte Mercedes in der Lage sein, die unbestrittene Stärke im Zeittraining auszuspielen. "Im Qualifying sind wir wahrscheinlich recht weit vorne dabei", prophezeite Rosberg bei Motorsport-Magazin.com. "Monaco ist aber eine komplett andere Strecke, wir müssen erst einmal abwarten, wie stark wir wirklich sind. Der Rennspeed ist dort weniger wichtig, aber immer noch von großer Bedeutung. Wie groß, das wird sich zeigen."

Unabhängig von dem Ergebnis freut sich Wahl-Monegasse Rosberg auf sein "Heimrennen" - vor allem auf den legendären Circuit de Monaco, der es ihm erlaubt, seine fahrerischen Qualitäten in die Waagschale zu werfen. "Die Strecke ist eine große Herausforderung, sie ist sehr schwierig. Als Fahrer kann man dort den Unterschied machen", sagte er. "Darüber hinaus habe ich dort sehr viele Freunde und Familie. Es ist meine Heimat, deshalb ist es immer sehr schön, dort zu fahren."