Das Personalkarussell am Hudson River dreht sich dieser Tage schnell: Gestern erst verkündeten die Veranstalter des im Sommer 2014 geplanten Grand Prix am Hochufer von New Jersey, dass zwei hochrangige Mitglieder das Organisationskomitee verlassen hätten, dabei handelte es sich um Marketingchef Trip Wheeler und Finanzchef Michael Cummings - heute wurde mit Chris Pook jedoch ein namhafter Neuzugang zum Team vorgestellt, der zukünftig Eventchef Leo Hindery als Special Assistant mit Rat und Tat zur Seite stehen soll. Der größte Coup des US-Amerikaners Pook: Er holte in den Siebzigerjahren die Formel 1 nach Long Beach vor den Toren von Los Angeles - später war er an diversen weiteren Rennprojekten beteiligt, unter anderem in Detroit, Las Vegas, Dallas, St. Louis, Denver und St. Petersburg.

Besonders brisant ist der Wechsel des Veranstaltungs-Veteranen ins OK-Team von New Jersey insofern, hatte doch ausgerechnet Pooks Long Beach dem Event im Big Apple hartnäckige Konkurrenz als zweiter Austragungsort der F1 in den USA neben Austin gemacht. New-Jersey-Boss Hindery konnte sich ein breites Grinsen bei der Vorstellung seiner überraschenden Neuerwerbung dementsprechend nicht verkneifen und lobte Pook über den grünen Klee. "Wir haben mit ihm ein ganz wertvolles Teammitglied hinzugewonnen, das sicherstellen wird, dass dieses Rennen etwas wird, was diese Region hier noch nie zuvor erlebt hat."

Über Jahrzehnte hinweg Erfahrung

Pook werde im Zuge seiner Beratertätigkeit voll in alle relevanten Aspekte miteingebunden sein - ganz gleich ob bei der Konstruktion, Planung oder Ausführung. "Chris ist ein Anführer und hat über Jahrzehnte hinweg Erfahrung im amerikanischen Motorsport. Wir sind hellauf begeistert, dass wir jemand mit seinen Vorzügen zu unserem Team hinzufügen können", strahlte Hindery, der sichtlich erleichtert wirkte. Zuletzt war das New-Jersey-Projekt gerade auch vor dem strebsamen Aufkeimen der Long-Beach-Pläne mehr und mehr ins Hintertreffen geraten - kolportierte Finanzierungsschwierigkeiten, das Fehlen eines gültigen Vertrags mit Bernie Ecclestone und damit verbundene Bauverzögerungen hatten Zweifel aufkommen lassen.

Mit der Verpflichtung Pooks erscheint die Causa jedoch schon wieder in einem ganz anderen Licht, hat man sich mit dem Neuzugang nicht nur selbst verstärkt, sondern den scheinbar größten Konkurrenten um eine Ausrichtung ganz augenscheinlich auch in gleichem Maße geschwächt. Auch bei Ecclestone stießen die Neuigkeiten auf Verwunderung, wenngleich der F1-Boss sie begrüßte: "Ich bin glücklich, nach über 20 Jahren wieder einmal mit Chris zusammenarbeiten zu können", so der Brite. Für Pook gab es von Ecclestone nur Lob: "Chris hat auch in der F1 schon eine großartige Erfolgsgeschichte und ich bin sicher, dass er dem Grand Prix von Amerika sehr helfen wird. Wir freuen uns darauf, mit ihm zu arbeiten und das Rennen nach New Jersey und New York zu bringen."