Besonders gut fing das Jahr für Sauber und Nico Hülkenberg nicht an - in Melbourne konnte er nicht einmal starten, in den anderen drei Rennen zeigte der C32 nicht die vom Deutschen im Vorfeld seines Wechsels nach Hinwil erhoffte Pace. Besonders am guten Vorjahr orientiert, ist 2013 für Sauber bis dato in erster Linie eines: Deutlich schlechter. Für den Emmereicher ist der durchwachsene Saisonstart nach eigener Aussage jedoch kein Beinbruch. Auch bereue er seinen Wechsel von Force India zu den Schweizern nicht, zumal erst vier Rennen gefahren seien, wie Hülkenberg betonte.

"Wir sind natürlich nicht zufrieden, weder ich noch das Team... aber die Saison ist lang und noch schreiben wir sie auch sicher nicht ab", erklärte der 25-Jährige. Sich von der aktuellen Situation frustrieren zu lassen und nun Dinge zu überstürzen, bringe nichts - ohnehin sei an vielen Fronten und besonders im Leben eines F1-Piloten Geduld gefragt. Dass Sebastian Vettel etwa im gleichen Alter wie er sei und schon drei Titel geholt habe, bereite ihm mit Blick auf seine eigene Karriere keine Sorgen. "Man muss manchmal einfach geduldig sein", mahnte Hülkenberg zu Realismus und Vernunft und fügte hinzu: "Es gibt viele andere Fahrer, die auch lange darauf warten mussten, dass ihre Zeit kommt."

Reifen auch im Windkanal das Problem?

Dass er trotz seiner starken letzten Saison aktuell bei keinem Top-Team fahre, müsse also noch lange kein Karriereknick bedeuten. "Ich bin damit zufrieden, wo ich jetzt im Moment bin", so Hülkenberg, der als Hauptproblem an seinem Arbeitsgefährt die Aerodynamik ausgemacht hatte. "Der Luftfluss ist nicht exakt der, den die Ingenieure erwartet haben", räumte er mit Blick auf Saubers aktuell wohl größte Schwachstelle ein. Verschlechtert werde die Lage wohl auch durch die kleinen Windkanalmodelle, mit denen sich bei einer Größe von nur 60 Prozent schwer das Verhalten der Reifen simulieren lasse.

"Damit haben generell aber einige Teams Probleme, denn die Reifen im Windtunnel sind nicht so, wie die im Rennen - da besteht also eine gewisse Diskrepanz", verriet der Sauber-Mann. Immerhin teamintern hat Hülkenberg aber alles im Griff. Im Qualifying-Duell gegen seinen jungen Stallkollegen Esteban Gutierrez führt er derzeit mit vier zu null. "Das ist etwas, worauf ich definitiv auch weiterhin ein Auge behalten werde", wollte er seinen Teamgefährten noch lange nicht abschreiben. "Esteban ist ein Rookie und alles ist neu für ihn. So war es für mich 2010 bei Williams auch." Dem Mexikaner müsse man Zeit zugestehen. "Auf einer Runde ist er oft schon sehr schnell. Er gewinnt an Erfahrung dazu und wird sicher bald noch besser."