An diesem Samstag war Nico Rosberg klar das Maß der Dinge in Bahrain. Im Q3 feuerte der Mercedes-Pilot auf seinem zweiten Run eine Fabelzeit heraus: 1:32.330 Minuten und damit die zweite Pole Position seiner Formel-1-Karriere. Sebastian Vettel sorgte für eine rein deutsche Startreihe beim vierten Rennen des Jahres, doch gegen Rosberg war kein Kraut gewachsen. "Ich bin nicht enttäuscht", sagte Vettel über Platz 2. "Gratulation an Nico, das war eine starke Runde. Mit einer perfekten Runde hätte ich ihn auch nicht schlagen können, aber ich bin zufrieden." Vettel benötigte 1:32.584 Minuten für seinen besten Umlauf auf dem Sakhir Circuit und hatte damit 0,254 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann.

Als Vettel mit Fallen der Zielflagge im Q3 zu seinem finalen Run startete, wusste er laut eigener Aussage nicht, wie groß der Abstand zu Rosberg war. "Ich wusste nicht, wie viel mir fehlte", meinte der amtierende Weltmeister. "Eigentlich findet man immer noch was." Diesmal jedoch nicht. Vorteil Vettel: Er konnte WM-Rivale Fernando Alonso hinter sich halten, der sich die zweite Startreihe mit Teamkollege Felipe Massa teilt. Nach dem Qualifying wollte sich Vettel noch nicht zur Stärke der direkten Konkurrenz äußern, doch die Roten hatte er natürlich auf dem Zettel. "Historisch gesehen liegt man mit Ferrari immer ganz gut", sagte er. "Sie hatten bislang ein gutes Reifenmanagement. Hier ist es etwas heißer, vielleicht hilft uns das ein bisschen mehr, so wie in Malaysia."

Nach den Trainings am Freitag war Vettel nicht allzu glücklich mit seinen Shortruns, doch als es darauf ankam, ließ der 25-Jährige wieder einmal sein Qualifying-Talent aufblitzen. Mark Webber fehlte rund eine halbe Sekunde auf seinen schnellen Teamkollegen, außerdem rutscht der Australier wegen seiner China-Strafe noch drei Positionen zurück. Das Qualifying ist die eine Angelegenheit, das Rennen die andere: Am Sonntag werden die Reifen im heißen Wüstenstaat wieder einmal eine gewichtige Rolle spielen, das Resultat des Qualifyings verliert ein wenig an Wichtigkeit. Vettel sah einen persönlichen Vorteil. "Wir haben einen Satz harter Reifen sparen können", sagte er. "Das Rennen dreht sich voll um die Reifen. Mal sehen, wie es sich entwickelt."

Trotz all der Diskussionen um die Reifen änderte sich jedoch nichts am eigentlichen Plan für diese Saison. "Idealerweise wollen wir gewinnen, deshalb sind wir hier", machte Vettel kein Geheimnis aus seinen Ambitionen. "Hoffentlich können wir morgen so lange wie möglich und so schnell wie möglich fahren und die Boxenstopps minimieren."