Drei Rennen, null Punkte. Der Saisonstart von Williams gleicht einem Alptraum und es scheint nicht so, als würde die Traditionsmannschaft aus diesem bald erwachen. Technikdirekor Mike Coughlan glaubt zwar, dass die hohen Temperaturen, die harten Bremspunkte sowie die starke Belastung der Hinterreifen dem Boliden in Bahrain entgegenkommen werden, doch mit einem großen Sprung nach vorne wird beim vierten Saisonlauf dennoch nicht zu rechnen sein.

Pastor Maldonado feierte in Shanghai immerhin einen kleinen Erfolg, denn es gelang dem Venezolaner zum ersten Mal in diesem Jahr, die Zielflagge zu sehen. "Die Temperaturen im Cockpit werden sehr hoch sein, sodass man als Fahrer sowohl körperlich als auch mental damit zurechtkommen muss. Ich rechne damit, zwei bis drei Kilogramm während des Rennens zu verlieren", widmete sich der 28-Jährige den Herausforderungen in Sakhir. "Da die Strecke in der Wüste liegt, können sich die Bedingungen während des Wochenendes ziemlich schnell ändern, vor allem wenn der Sand auf die Bahn geweht wird, weshalb die Teams bereit sein müssen, auf die unterschiedlichen Verhältnisse zu reagieren", führte er aus.

Maldonado und sein Teamkollege Valtteri Bottas lieferten sich in China ein Duell im Niemandsland, das schlussendlich der Finne für sich entschied. Mit zwei Back-to-Back-Rennen erlebt der Rookie einen stressigen Einstand in die Formel 1 und steht nun vor der Herausforderung Bahrain, wo er im Zuge des Freien Trainings im Vorjahr bereits einige Runden drehen konnte. "Die Strecke in Bahrain wird über das Jahr kaum benutzt und kann daher ziemlich grün sein und sich die Bedingungen von Session zu Session stark ändern", erklärte er. "Deshalb wird es wichtig sein, in jeder Runde den optimalen Grip zu finden. Die Reifen neigen auf dieser Strecke dazu, stark abzubauen, sodass wir im Freitagstraining ein gutes Setup finden müssen, um die Longrun-Performance zu steigern und die Reifen im Rennen länger als die anderen am Leben halten."

Williams: Bahrain Bilanz

Williams in Bahrain: Große Erfolge gab es für die Truppe aus Grove bislang noch nicht. Einen Podestplatz erreichten die Williams-Piloten bei acht Anläufen noch nicht. Das beste Resultat sind zwei sechste Plätze von Mark Webber aus den Jahren 2005 und 2006. Noch düsterer liest sich die Bilanz der letzten Jahre: Der letzte Fahrer der in Bahrain die Ziellinie überquerte, war Nico Rosberg im Jahr 2009.

Maldonado in Bahrain: Pastor Maldonado hat keine guten Erinnerungen an den Kurs im Wüstenstaat. Bei seinem bisher einzigen Einsatz auf dem Bahrain International Circuit wurde er zunächst wegen eines Getriebewechsels um fünf Plätze nach hinten versetzt. Im Rennen schied der Venezolaner dann mit einem Reifenschaden aus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es käme äußerst überraschend, sollte Williams wie aus dem Nichts in Bahrain zu alter Stärke zurückfinden. Viel mehr ist damit zu rechnen, dass sich Bottas und Maldonado erneut im hinteren Mittelfeld aufreiben müssen. Besserung könnte sich erst in Barcelona einstellen, doch da auch die anderen Teams beim Europa-Auftakt mit Updates aufwarten werden, könnte die Saison für Williams ob des großen Rückstandes bereits gelaufen sein. (Philipp Schajer)