Mit der Strategie, Sebastian Vettel auf harten Reifen ins Rennen zu schicken, während die anderen Top-Teams auf die weichen Pneus setzten, ging Red Bull ein Risiko ein. "Es würde ein anderer Rennverlauf werden, verglichen zu den Autos vor Sebastian", erinnerte sich Teamchef Christian Horner an die Prognosen zurück. Das passierte tatsächlich, aber anders als erwartet, denn der Dreifachweltmeister landete neben dem Podest. Den Grund, warum Vettel am Ende nur hauchzart an den Top-3 vorbeischrammte, kannte Horner genau: Nico Hülkenberg.

Nach einem verhaltenen Start war Vettel in der Lage, an Jenson Button - ebenfalls auf den Medium-Reifen - vorbeizugehen, doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf. "Unglücklicherweise konnte Hülkenberg in der DRS-Zone beide wieder passieren, was Zeit kostete", so der Red-Bull-Teamchef. "Ärgerlicherweise traf dieser Zeitverlust Sebastian am Ende des Rennens - andernfalls bin ich sicher, dass er auf dem Podest gestanden hätte." Ungeachtet dessen bescheinigte der Teamchef Vettel ein sehr starkes Rennen und lobte vor allem das Reifenmanagement des Deutschen.

Reifenmanagement war im weitesten Sinne aber das Problem des zweite Bullen, Mark Webber. Dabei hatte alles verheißungsvoll begonnen, denn nach seinem letzten Platz im Qualifying entschied sich Red Bull zu deutlichen Änderungen am RB9, ließ ihn aus der Box starten und bereits nach einer Runde den ungeliebten weichen Reifen abstreifen. "Danach war seine Pace exzellent und er kam extrem gut durch das Feld", lobte Horner. Durch einen Unfall mit Jean-Eric Vergne handelte sich Webber aber für dieses Rennen einen kaputten Frontflügel und einen Platten und sogar noch eine Strafe für das nächste Rennen ein.

Damit aber noch nicht genug des Pechs für den Australier. "Mark berichtete nach dem Wechsel ein Problem mit dem rechten Hinterreifen, der die Box aber sicherlich voll angeschraubt verließ", unterstrich Horner, der sich über die Gründe des rollenden Reifens auf der Strecke aber nicht äußern wollte, solange der RB9 nicht gründlich untersucht sei.