Auch wenn es angesichts eines starken zweiten Platzes nicht danach aussieht, war der China GP nicht ganz das Rennen des Kimi Räikkönen. Mit einem schwachen Start, bei dem beide Ferrari-Piloten an ihm vorbeigingen, nahm das Rennen bereits keinen optimalen Lauf. Dann kam es mit Sergio Perez zu einer heiklen Szene. Als Räikkönen am McLaren-Pilot außen vorbeigehen wollte und etwa mit der Hälfte seines Boliden neben ihm war, ließ ihm der Mexikaner keinen Platz mehr. Räikkönen kam auf dem Staub und Gras neben der Strecke ins Rutschen und touchierte das Heck des McLaren.

"Ich bin besser aus Kurve drei herausgekommen und dachte, dass er mir genug Platz lassen würde, aber er hat mich von der Strecke gedrängt", ließ er die Ereignisse Revue passieren. "Ich habe versucht, ihm auszuweichen, aber ich war dann auf dem Gras und den Krebs. Der Kerb hat mich gerettet, weil ich dort Grip hatte. Ich konnte allerdings nicht bremsen und habe ihn am Heck getroffen." Er wisse nicht, ob Perez ihn sah und wie genau es zu der Berührung kam. "Es gab für mich keinen Ausweg mehr, da ich neben ihm war und mir die Straße ausging."

In der Folge fuhr der Finne mit beschädigtem Frontflügel und einem Loch in der Schnauze des Lotus, was seiner Pace jedoch nicht viel Abbruch tat. "Ich war überrascht, dass es kaum Beschädigungen gab, da ich ihn recht hart getroffen habe. Ich habe kaum Auswirkungen auf das Handling gespürt. Ich hatte nur etwas zu viel Untersteuern, was die Vorderreifen mehr beanspruchte. Ohne den Schaden hätte ich etwas schneller fahren können", erklärte der Lotus-Pilot. "Natürlich ist das Auto nicht so entworfen worden, sonst würden wir es ja immer so fahren."

Eigentlich hätte er die Nase am liebsten wechseln lassen, doch das Team habe sich den Schaden beim Boxenstopp angesehen und allem Anschein nach beschlossen, dass ein Wechsel zu lange dauern würde. "Ich weiß es nicht, das Auto war immer noch ok", gab Räikkönen in seiner gewohnt knappen Art zu Protokoll. Räikkönen überquerte die Ziellinie letzten Endes auf der Position, auf der er gestartet war. Ganz zufrieden war er dennoch nicht, denn es wäre mehr möglich gewesen. "Der zweite Platz war nicht ganz das, was wir wollten, aber unter den Umständen war es das Beste, was wir heute erreichen konnten", erklärte er. "Ich bin nicht 100 Prozent zufrieden, weil wir nicht gewonnen haben."