Reifen, Reifen und noch mehr Reifen. Es scheint fast so, als ob am Sonntag 88 Reifen statt 22 Fahrern in Malaysia um die Wette fahren würden. Im Mittelpunkt der Kritik steht die geringe Haltbarkeit der Pirelli-Pneus, die sich auf der Strecke in Sepang besonders gern in ihre Einzelteile zerlegen.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kündigte deshalb Veränderungen an. "Pirelli will auch ein bisschen an den Reifen herummachen, sie verstärken, sie unten und oben raus bei den Temperaturen weniger sensibel machen", verriet Wolff. Das soll laut dem Österreicher vielleicht schon bis zum nächsten Rennen in Bahrain geschehen.

Während Wolff Signale ausgemacht haben will, dass sich definitiv etwas an der Reifenmischung verändern wird, blockte Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery solche Ideen vorerst ab. "Bahrain ist kein Thema", so Hembery. Pirelli untersuche gerade die Ergebnisse aus Melbourne, wo einige Teams über Reifenprobleme klagten, andere wie Lotus lange damit fahren konnten. GP-Sieger Kimi Räikkönen legte 25 Runden auf dem gleichen Reifensatz zurück.

"Es gibt viel Druck, die Leute wollen etwas zu ihrem eigenen Vorteil verändern", bleibt Hembery gelassen. "Das gibt es jedes Jahr. Wir analysieren jede Situation und wenn wir glauben, dass wir etwas ändern müssen, machen wir es."

Dabei müsse Pirelli aber Vorsicht walten lassen: "Sollten wir etwas ändern und dann sind plötzlich zwei oder drei Autos nicht mehr konkurrenzfähig, zwei oder drei andere dafür allerdings schon, würde das wieder zu Diskussionen führen. Wenn wir glauben, dass es richtig für den Sport ist, werden wir es machen, genauso wenn es alle einstimmig wollen."