Bereits vor einigen Wochen kamen Gerüchte auf, dass McLaren-Technikchef Paddy Lowe vor einem Wechsel zu Mercedes steht. Ross Brawn, der Teamchef der Stuttgarter, dementierte diese Spekulationen jedoch und meinte, Lowe würde nicht zum Team stoßen, so lange er im Amt ist. Wie der Guardian nun berichtet, ist Lowes Wechsel zu Mercedes bereits beschlossene Sache und der 50-Jährige wird auch nicht dem Saisonauftakt in Melbourne für McLaren beiwohnen.

Lowe soll sich demnach 2014 Mercedes anschließen und dabei helfen, die Umstellung auf die neuen 1,6-Liter-V6-Turbomotoren zu vollziehen. Lowes Verpflichtung soll jedoch nicht automatisch das Ende der Ära Brawn bedeuten, denn die Beziehung zwischen dem Teamchef und Niki Lauda, dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Rennstalls, hätte sich seit der Bestellung von Toto Wolff entspannt. Laut dem Bericht wird Lowe in der kommenden Saison aufgrund seines bestehenden Vertrags zwar weiterhin für McLaren beschäftigt sein, in dieser Zeit jedoch keine Funktion ausüben und seine Sperre vor einem Wechsel zur Konkurrenz absitzen.

Update: Wie McLaren nun bestätigte, wird Lowe das Team per Saisonende verlassen, seine Funktion übernimmt mit sofortiger Wirkung Tim Goss. "Paddy wird eine andere Rolle bis zum Ende des Jahres einnehmen", erklärte Teamchef Martin Whitmarsh. "Er war ein guter und erfolgreicher Technikdirektor und wir wünschen ihm alles Gute, wenn er sich 2014 einer neuen Herausforderung stellt.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Was sich bereits kurz nach dem Jahreswechsel abzeichnete, scheint nun konkret zu werden. Lowes Abschied ist nach dem Abgang von Lewis Hamilton ein weiterer schmerzhafter Verlust für McLaren, während Mercedes offenbar dabei ist, sich für 2014 neu aufzustellen. Ab diesem Jahr müssen die Stuttgarter mit den neuen Motoren endgültig Leistung bringen, um ihr Engagement in der Formel 1 rechtfertigen zu können. Ob Ross Brawn dann noch Teil des Teams ist, bleibt fraglich - seine Position würde durch Lowes Verpflichtung geschwächt werden. (Philipp Schajer)