Von vielen Teams, Fahrern und auch Fans wird die Saison 2013 als Übergangsjahr betrachtet. Im Vergleich zum letzten Jahr bietet das Reglement kaum Änderungen, wodurch damit gerechnet wird, dass sich die Kräfteverhältnisse nicht deutlich verändern werden. Aus diesem Grund sind alle Teams bereits jetzt mit der Entwicklung des neuen Boliden für 2014 beschäftigt.

Nach schier ewigen Diskussionen einigten sich die Formel-1-Kommission und die Teams 2011 auf einen 1,6 Liter-V6-Turbo-Motor. Durch diesen Einschnitt wird sich aber der gesamte Bolide verändern. Der Turbo wird Einfluss auf den Effekt des Auspuffs in Hinblick auf die Aerodynamik haben, ebenfalls muss es eine neue Lösung für die Abgase geben. Zudem müssen sich die Fans auf komplett neue - oder stark überarbeitete - Front- und Heckflügel einstellen.

Nur verständlich, dass die Teams bereits mehr als ein Jahr zuvor schon fieberhaft an den neuen Konstruktionen arbeiten. Mit dieser Entwicklung stellt sich auch immer aufs Neue die Frage: Werden die Werksteams wirklich einen Vorteil haben, da das Auto aus 'einem Guss' entsteht? "Es ist eine große Möglichkeit für Teams wie Ferrari und Mercedes, die Arbeit am Motor und die Arbeit am Chassis miteinander zu verbinden", erklärte Mercedes-Teamchef Ross Brawn bereits des Öfteren.

Renault weiß, was es an der Partnerschaft mit Red Bull hat, Foto: Sutton
Renault weiß, was es an der Partnerschaft mit Red Bull hat, Foto: Sutton

Fraglich ist aber, wie groß der Vorteil am Ende sein wird. Natürlich mussten die Teams in den letzten Jahren keinen völlig neuen Boliden formen, dennoch hatten sowohl Ferrari als auch Mercedes die Möglichkeit, ihren Wagen in jedem Bauteil aneinander anzupassen. Zum Weltmeistertitel hat es dennoch nicht gereicht, denn der 'Aerodynamik-Meister' Red Bull schlug den anderen Mannschaften Jahr für Jahr ein Schnippchen.

Genau hier könnte nun aber das Problem für Weltmeister Sebastian Vettel liegen, denn im Gegensatz zu seinem ärgsten Konkurrenten Fernando Alonso fährt der Heppenheimer nicht in einem Werksteam. Dennoch muss bezweifelt werden, dass Red Bull stark unter der Situation leiden wird, schließlich ist auch Renault bewusst, was die Zusammenarbeit mit dem Weltmeisterteam bedeutet. Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner bestätigte vor einiger Zeit, dass Red Bull für Renault das Team Nummer eins ist. Sollte man sich auf die Bedürfnisse und Wünsche der Mannschaft aus Milton Keynes fokussieren, dürfte der Nachteil gering ausfallen - wie glücklich aber beispielsweise Lotus über eine solche Premium-Zusammenarbeit sein dürfte, steht auf einem anderen Blatt.