Force India hatte bei den Testfahrten in Jerez mit Paul di Resta, Jules Bianchi und James Rossiter drei Piloten im Einsatz, verfügt zum aktuellen Zeitpunkt aber über lediglich einen Einsatzfahrer für 2013. Wer das zweite Cockpit neben di Resta erhält, wurde noch immer nicht entschieden, als aussichtsreichste Kandidaten gelten Bianchi und Adrian Sutil. "Wir sind immer noch davon überzeugt, dass es klappt. Aber wir müssen uns leider noch gedulden und die Daumen drücken", erklärte Sutils Manager jüngst gegenüber Motorsport-Magazin.com, doch auch Bianchi rechnet sich nach seiner zweitschnellsten Zeit am Freitag gute Chancen aus.

"Wir sprechen mit dem Team, aber es ist noch nichts entschieden", sagte der junge Franzose. "Wir müssen abwarten und sehen was passiert." Bianchi war bereits im vergangenen Jahr für Force India als Testfahrer tätig und eigentlich sah der Plan vor, dass er diese Rolle noch ein zweites Jahr ausüben sollte, um Erfahrung zu sammeln, aber nun könnte es anders kommen. "Ich bin viele Kilometer in der Formel 1 gefahren und nun für Rennen bereit", untermauerte er seine Ambitionen. "Selbst wenn es der Plan war, ein zweites Jahr Testfahrer zu sein, hat er sich geändert und ich bin bereit."

Bianchi gab zu, dass er in den Freien Trainings, an denen er bei einigen Grands Prix für Force India teilnahm, nicht immer die beste Figur abgab, aber bei den Testfahrten in Magny Cours im vergangenen September habe er dem Team gezeigt, wie schnell er ist. "Es liegt nicht in meinen Händen und ich entscheide nicht", dämpfte er jedoch ein wenig die Erwartungen auf ein Engagement. "Ich versuche einfach mein Bestes zu geben, wenn ich das Auto fahre." Wie Sutil hofft auch Bianchi, dass Force India die Entscheidung bis zu den Testfahrten in Barcelona fällt, die vom 19. bis 22. Februar stattfinden.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Obwohl die Ergebnisse bei Testfahrten mit Vorsicht zu genießen sind, kann Jules Bianchi auf seinen zweiten Platz durchaus stolz sein. Womöglich war es dieses Resultat, das ihm die Tür den entscheidenden Spalt in Richtung Formel 1 geöffnet hat. Wie auch immer die finale Entscheidung ausfallen mag: Force India wäre gut beraten, sie bald zu treffen, um die Aspiranten auf ein Cockpit nicht mehr zu lange auf die Folter zu spannen. (Philipp Schajer)