Am dritten Testtag fiel in Jerez erstmals die 1:18er-Marke. Felipe Massa markierte in 1:17.879 Minuten die schnellste Zeit des Tages. Der Ferrari-Pilot, der sich die letzten Tage auf Aerodynamiktests konzentriert hatte, übergibt das Cockpit am Freitag an Testfahrer Pedro de la Rosa. Hinter Massa landete Nico Rosberg auf Platz zwei - eine positive Nachricht für das pleitengeschüttelte Mercedes-Team, auch wenn der Rückstand acht Zehntel betrug.

"Es wurde viel über die Probleme bei Mercedes geschrieben. Das hier sind Testfahrten, da geht es darum, Probleme auszusortieren oder wer erinnert sich nicht an Lotus?", wehrte sich Mercedes auf Twitter gegen die negativen Schlagzeilen der letzten Tage. Rosberg spulte insgesamt 148 Runden ab und war damit der fleißigste Fahrer des Tages. "Dass wir an einem Tag die Distanz von Spa nach Silverstone zurückgelegt haben, ohne irgendwelche Probleme zu bekommen, ist eine tolle Leistung vom Team", schwärmte Rosberg.

Sebastian Vettel belegte mit einer Sekunde Rückstand Platz drei vor Kimi Räikkönen. Lotus konzentrierte sich am Donnerstag auf Aerodynamikarbeiten und den Auspuff - auch der R40 soll zum Einsatz gekommen sein. Ein Problem an der Kupplung beendete allerdings den Tag von Kimi Räikkönen vorzeitig. "Solche Probleme gehören zum Testen dazu. Es war toll wieder im Auto zu sitzen, auch wenn die Balance nicht dem entsprach, was ich mag. Trotzdem spulten wir das Programm wie geplant ab, inklusive einiger Aero-Runs. Das Auto ist durchaus schneller", verriet der Finne.

Räikkönen griff erstmals ins Lenkrad, Foto: Sutton
Räikkönen griff erstmals ins Lenkrad, Foto: Sutton

Nach Angaben von Pirelli war der Finne auf den harten Reifen in 1:19.200 Minuten sogar der Schnellste. Massa (1:17.879) fuhr die schnellste Zeit auf den weichen Reifen, Rosberg (1:18.766) war auf dem Medium-Reifen nicht zu schlagen. Insgesamt trennten die unterschiedlichen Mischungen nur 1,3 Sekunden. Für die Schrecksekunde des Tages sorgte James Rossiter. Der Force India-Pilot fuhr vor der Box einen Mechaniker nieder.

"Ich bin froh mitteilen zu können, dass mein Mechaniker Marcus okay ist. Er hat ein paar blaue Flecken, aber das war's. Das bedeutet wohl, dass ich ein Bier ausgeben muss", twitterte Rossiter. Nicht das einzig Negative am Donnerstag. "Ein Problem mit dem Auspuff an Pauls Auto hat uns dazu gezwungen, den Tag vorzeitig zu beenden. Dank der guten Arbeit der Ingenieure war der Schaden nicht allzu groß", erklärte Renningenieur Jakob Andreasen.

Für Rot-Phasen sorgten jeweils Charles Pic und Jean-Eric Vergne. Letzterer blieb einfach am Ende der Boxengasse stehen. Der Caterham von Pic blieb kurz vor Kurve zwei aufgrund eines technischen Problems stehen. "Wir hatten ein paar Schwierigkeiten mit der On-Board-Elektronik, trotzdem fuhren wir eine ganz gute Kilometeranzahl", hieß es seitens des Teams. Fünf Minuten vor Testende rolle auch Jenson Button auf der Strecke aus und löste damit die dritte, rote Flagge des Tages aus.