Das war erst einmal ein Schlag ins Gesicht der anwesenden Journalisten: Red Bull untersagte allen bei der Präsentation des RB9 Anwesenden jegliches Fotografieren. Eine Live-Präsentation des Red Bull RB9 im Internet fand nicht statt. Nichtsdestotrotz hat Red Bull in Milton Keynes den RB9 vorgestellt, die letzte Entwicklungsstufe des mit dem RB5 im Jahre 2009 begonnenen Entwicklungsprogramms nach den derzeitigen Regularien, bevor 2014 die große Reglementrevolution ansteht. Christian Horner sagte allerdings, dass das Auto einen Neubeginn für Red Bull markiere.

Äußerlich hat sich bis auf die nunmehr überwiegend violette Farbgebung nicht viel verändert: Die Stufennase ist erhalten geblieben, da Red Bull die ästhetische Kaschierung zwar in Teilen verwendet, aber den Knick nicht komplett entfernt. Dadurch fällt die Stufe in der Nase flacher aus als beim Mitbewerber aus Enstone, auch auf den 2012 viel diskutierten Briefkastenschlitz des RB8 wurde verzichtet. "Wir nutzen die Möglichkeit der Kaschierung, aber sie geht nicht sehr weit, denn sonst ließe sich das aufgrund des Gewichts nicht mehr rechtfertigen", so Adrian Newey über sein Vorgehen in diesem Bereich. Die Seitenkästen sind schmal, aber nicht so extrem wie die des Sauber C32.

Sebastian Vettel nutzte die Winterpause, um seine Batterien neu aufzuladen: "Ich war größtenteils zu Hause, um zu entspannen. So eine Saison laugt dich speziell gegen Ende ganz schön aus. Für mich war es wichtig, die Zeit zu Hause zu genießen und den Dingen nachzugehen, die dort auf mich gewartet haben." Einen Rufnamen habe er für den RB9 noch nicht gefunden. Zu derben Späßen zeigte er sich aber dennoch aufgelegt: Auf die Frage, was seine Pläne für die Weltherrschaft in dieser Saison seien, antwortete er: "Ich bin zwar Deutscher, aber das habe ich nie gesagt. Ich habe keinen Schnurrbart."

Mark Webber arbeitet 2013 mit einem neuen Renningenieur zusammen, Simon Rennie, nachdem sein bisheriger Techniker Ciaron Pilbeam zu Lotus gewechselt ist. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Simon. Er hat viel Erfahrung und ist mehr als kompetent", so der Australier, der seine möglicherweise letzte Saison mit Red Bull in Angriff nimmt. Adrian Newey gab sich zurückhaltend mit Prognosen: "Ich denke, wir wissen, was wir erreicht haben. Aber wir wissen nicht, was die anderen getrieben haben. Es gibt eine Reihe von Unbekannten." Zumindest scheint er angesichts des Fotoverbots wieder irgendetwas ausgeheckt zu haben.