Der Nächste, bitte. Nach Lotus, McLaren, Ferrari und Force India präsentierte Sauber als bislang fünftes Team sein Auto für die Formel-1-Saison 2013. In Hinwil enthüllte die Schweizer Truppe am Samstagmittag den neuen C32-Boliden, der in diesem Jahr von Neuzugang Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez pilotiert wird. Nach dem Abgängen von Sergio Perez in Richtung McLaren und Kamui Kobayashi tritt Sauber in der anstehenden Saison mit zwei neuen Fahrern an. "Ehrlich gesagt, sehe ich da keine Defizite", meinte Hülkenberg jedoch. "Ich bin in einem neuen Team, aber nicht neu in der F1. Esteban hat als Testfahrer bei Sauber Erfahrung gesammelt und deshalb ist er nicht wirklich neu. Ich denke nicht, dass es da einen Nachteil gibt."

Hülkenberg, der sich trotz seiner größeren Erfahrung nicht als Leader des Teams sieht, hat die Ehre, den neuen C32 beim Testauftakt in Jerez am kommenden Dienstag zuerst auf die Strecke zu bringen. Der junge Deutsche sitzt an den ersten beiden Tagen im Boliden, anschließend übernimmt Teamkollege Gutierrez für den Rest der viertägigen Testfahrten in Spanien.

2013 tritt Sauber wieder einmal mit dem gewohnten Ferrari-Motor an. Gerüchte, dass Hinwil für 2014 - das Jahr der großen Änderungen - auf Mercedes-Aggregate setzen will, dementierte das Team zuletzt. "Wir haben noch keinen Motorenvertrag für 2014, nicht zuletzt deshalb, weil diverse Aspekte noch ungeklärt sind, unter anderem Kosten", hieß es auf Anfrage. "Fakt ist zudem, dass wir seit über zehn Jahren eine Zusammenarbeit mit Ferrari im Bereich des Antriebs haben. Deshalb ist Ferrari naturgemäß unser erster Ansprechpartner in dieser Frage." Zunächst fiel jedem Betrachter ins Auge, dass der C32 stark ergraut vor die versammelte Presse trat. Das klare weiß der Vorjahre ist einem matten grau gewichen.

In der vergangenen Saison belegte Sauber Platz sechs in der Teamwertung, mit nur 16 Zählern Rückstand auf Mercedes. Perez setzte zweitweise Highlights, fuhr in Malaysia, Kanada und Monza auf das Podium. Kollege Kobayashi sorgte für Jubelstürme, als er beim Heimrennen in Suzuka den Sprung aufs Podium schaffte. Doch zwischendrin herrschte immer mal wieder Leerlauf und so verpasste die Truppe den fünften Rang in der Teamwertung. Hülkenberg wollte vor dem Saisonstart jedoch noch nichts von möglichen Podestplätzen in seinem ersten Sauber-Jahr wissen. "Dafür ist es noch zu früh", wollte er sich keinem unnötigen Druck aussetzen.

Vielmehr befindet sich Hülkenberg noch in der Lernphase und muss zunächst die Abläufe beim neuen Arbeitgeber kennen lernen. Zuletzt stattete er der Teamfabrik zahlreiche Besuche ab, um sich die Entwicklung des neuen Boliden anzuschauen und seinen Input zu geben. "Am Anfang ist es das Schwierigste, sich die ganzen neuen Namen zu merken", sagte Hülkenberg mit einem Grinsen. "Ansonsten ist es kein Problem, Teil des Teams zu werden. Das ist ein Prozess und eine Erfahrung, die etwas Zeit benötigt. Das ist aber sehr wertvoll und kann sich im Verlauf der Saison bezahlt machen."