Als Stärke Jenson Buttons darf das Zeittraining nun wirklich nicht bezeichnet werden. In drei Jahren mit McLaren hat es der Weltmeister von 2009 gerade einmal auf eine einzige Pole-Position gebracht. Auch Neu-Stallkollege Sergio Perez ist als besserer Renn- statt Qualifying-Fahrer verschrien. Die Kritiker prophezeien den Chrompfeilen aus Woking auf Grund ihrer Fahrerpaarung 2013 daher bereits den ein oder anderen schwarzen Samstag. Lewis Hamilton ist weg, der gute Qualifyer kann die Kartoffeln für McLaren nicht mehr aus dem Feuer holen. Laut Button bestehe jedoch kein Grund zur Sorge - der Brite ist davon überzeugt, dass die neue Spezifikation der Pirelli-Reifen ihm helfen wird, seine Probleme über eine schnelle Runde in den Griff zu bekommen.

"Letztes Jahr war das Qualifying gar nicht gut", räumte Button am Rande der Vorstellung des neuen McLaren MP4-28 ein. Der Brite glaubte jedoch nicht, dass er auf einmal das Autofahren am Samstag verlernt habe. "Ich glaube nach wie vor, dass es an den Problemen liegt, die ich schon meine ganze Karriere lang hatte, wenn es darum geht, Reifen zum Arbeiten und schnell ins richtige Fenster zu bekommen." Der Routinier gilt zwar als ausgewiesener Reifenspezialist, mehr jedoch, wenn es darum geht, das Gummi zu schonen und verwaltend zu fahren - die Pneus schnell auf Temperatur zu bringen, bereitet ihm ob seinem wenig aggressiven Fahrstil schon eher Schwierigkeiten. Warum das so sei, wusste Button auch nicht.

Mehr Einfluss auf die Entwicklung

"Ich muss scheinbar anders als jeder andere Fahrer im Feld fahren", grinste der 33-Jährige. "Ich habe aus der letzten Saison aber gelernt, meine Schlüsse gezogen und so Fortschritte erzielt", war sich der McLaren-Star sicher. Zusätzlich würden die von Pirelli vorgenommen Modifikationen an den Reifen für Abhilfe sorgen. "Der Reifen für 2013 wird mir helfen. Er hat ein viel größeres Arbeitsfenster und deshalb habe ich vor derartigen Problemen, wie sie letzte Saison aufgetreten sind, weniger Angst." Daher hoffte Button, die Saison gut und befreit beginnen zu können. "Am besten so, dass wir das ganze Jahr über und bei jedem Rennen immer um die Pole-Position und den Sieg kämpfen können."

Bedingt durch Hamiltons Abgang und die Ankunft des jungen Perez, habe er in Woking auch entwicklungstechnisch noch mehr das Heft in die Hand nehmen können - das werde ihm ebenfalls entgegenkommen, glaubte der Brite. "Das Gefühl für das Auto ist, genauso wie die Entwicklungskurve, die wir letzte Saison eingeschlagen haben, in meine Richtung und die meines Fahrstils gegangen", freute sich Button, der hinzufügte: "Ja, ich hatte über die vergangene Saison gesehen ein paar Probleme. Aber das Tolle an McLaren ist, dass sie ihren Fahrern wirklich zuhören und die Wünsche dementsprechend berücksichtigen und umsetzen können."