Der große Moment ist da. Im McLaren Technology Centre in Woking enthüllte der Traditions-Rennstall das Auto, mit dem Jenson Button und Sergio Perez 2013 auf Titeljagd gehen sollen: den MP4-28. Damit ist McLaren nach Lotus das zweite Team, das den Boliden für die neue Saison vorstellt. Die Erwartungen sind riesig. Zum einen feiert McLaren in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen - seit 1966 startet das von Bruce McLaren gegründete Team in der Formel 1 -, zum anderen will die Truppe um Martin Whitmarsh nach vier titellosen Jahren, der letzte Team-Erfolg liegt sogar bereits 15 Jahre zurück, endlich wieder einen Sieg in der Königsklasse bejubeln.

Im vergangenen Jahr fuhren Button und Lewis Hamilton mit dem MP4-27 gemeinsam zu sieben Saisonsiegen. Die Tatsache, dass das Reglement weitestgehend gleich bleibt, sollte McLaren eine gute Ausgangsposition verschaffen. "Wir hatten ein sehr konkurrenzfähiges Auto", urteilte Whitmarsh nach der vergangenen Saison. "Viele Teams wären damit zufrieden - wir sind es nicht."

Der Brite zeigte sich allerdings zuversichtlich, dass McLaren nun der nächste Schritt gelingt. "Wir müssen 2013 nur da weiter machen, wo wir in diesem Jahr aufgehört haben, dann sollten wir in der Lage sein, ein stabiles Paket auf die Beine zu stellen. Wir müssen die Punkte dann machen, wenn es wichtig ist - 2012 sind uns einige durch die Finger geglitten."

Ein Fragezeichen steht noch hinter einigen Personalien. Noch ist nicht klar, wie McLaren den Abgang von Hamilton verkraftet. Kann Perez schon im ersten Jahr in die Fußstapfen des früheren Weltmeisters treten? Darüber hinaus halten sich hartnäckig Gerüchte über einen Abgang von Technik-Direktor Paddy Lowe, der immer wieder mit Hamiltons neuem Team, Mercedes, in Verbindung gebracht wird.

Button geht die neue Saison ohnehin mit einer großen Portion Zuversicht an. "Ich kann es kaum noch erwarten, bis es losgeht", sagte der Champion von 2009. "Ich fühle mich gut erholt und bin hoch motiviert." Und an Selbstbewusstsein mangelt es ihm auch nicht: "Wenn mir McLaren das richtige Auto gibt, werde ich den Job erledigen."

Auch Teamkollege Perez ist optimistisch, dass er die Lücke, die durch Hamiltons Abgang entstanden ist, mit der Unterstützung seines Teams schließen kann. "Ich habe gute Neuigkeiten: McLaren weiß, wie man mit jungen Fahrern umgeht", erklärte er. "Denkt nur an meinen Vorgänger - Lewis Hamilton. Er ist zum Team gestoßen und hatte überhaupt keine Erfahrung in der Formel 1 - und das Team hat ihn zu einem Gewinner und Weltmeister gemacht."