Amtsmüdigkeit ist für Bernie Ecclestone offenbar ein Fremdwort. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hatte in seinem Wortgefecht mit dem Formel-1-Zampano zwar kürzlich angezweifelt, ob der 82-Jährige noch in der Lage sei, seinen Job auszuüben, doch Ecclestone denkt gar nicht daran, in den Ruhestand zu gehen. Im Gegenteil: Er will die Rennserie weiterhin aktiv mitgestalten.

"Ich fühle mich nicht wie 82", sagte der Brite. "Ich habe nicht vor, aufzuhören. Ich habe noch 1.000 weitere Ideen." Als Beweis für seinen Tatendrang führte er seine vollgepackte Agenda an. "Ich fliege jetzt von Genf noch Istanbul und schaue, ob wir den Türkei Grand zurückholen können. Danach nehme ich an einem Treffen des Weltrats teil."

Die Kritik des 65-jährigen Montezemolos, er sei zu alt für seinen Job, konnte er ohnehin nicht nachvollziehen. "Sehe ich zwei Wochen nach dem Rennen in den USA, das ich wollte und irgendwie auch hinbekommen habe, wirklich so schlecht in Form aus?", fragte er und fügte hinzu: "Natürlich bin ich 82, aber vor langer Zeit habe ich mich viel mit einem 88-Jährigen Gentleman unterhalten, da war Luca gerade einmal 40 Jahre alt. Sein Name war Enzo Ferrari."

Und jener weltberühmte Gründer und Namensgeber für die roten Renner habe trotz seines Alters einen bleibenden Eindruck auf ihn hinterlassen, so Ecclestone. "Er hat mich erschaudern lassen. Er war schrecklich hart, scharfsinnig und klar im Kopf." Allzu große Befürchtungen habe er wegen seiner Privatfehde mit dem Ferrari-Boss aber ohnehin nicht. "Ich respektiere seine Meinung, das ist kein Drama für mich", meinte Ecclestone. "Er hat mich mehr als einmal attackiert, aber am Ende verstehen wir uns. Ich bin ihm nicht böse."