Vierter Sieg in Folge und die Führung in der Weltmeisterschaft auf 13 Punkte Vorsprung ausgebaut: Sebastian Vettel bleibt auch beim Großen Preis von Indien das Nonplusultra der Formel 1. In absolut souveräner Manier münzte der Red-Bull-Pilot seine 35. Pole Position in seinen 26. F1-Sieg um. Gleichzeitig wiederholte der 25-Jährige seinen Vorjahrestriumph auf dem Buddh International Circuit. "Ich weiß nicht, was mit dieser Strecke ist", so Vettel auf dem Podium. "Der erste Sektor ist etwas langsam, aber die anderen beiden machen sehr viel Spaß."

Einen großen Dank richtete Vettel an seine Truppe an der Strecke sowie die Mannschaft in Milton Keynes. "Alle haben hart gearbeitet und das macht den Unterschied", so Vettel. Mit seinem 26. F1-Sieg überholte der Heppenheimer Jim Clark und Niki Lauda in der ewigen Bestenliste und liegt nun auf dem siebten Platz hinter Jackie Stewart. Zu Fernando Alonso, der in Indien als Zweiter die Ziellinie überquerte, fehlen noch drei Siege. Aktuell wird Vettel aber erst einmal die diesjährige WM-Lage interessieren.

Bei nur noch drei ausstehenden Rennen stehen seine Chancen auf den dritten Titeltriumph in Folge gut, doch Vettel bleibt auf dem Teppich. "Das war sicherlich ein guter Schritt in Richtung Titel, doch die Dinge können sich schnell ändern", zeigte sich Vettel gewohnt defensiv. "Ich bin stolz und glücklich, aber das war heute und jetzt konzentrieren wir uns auf Abu Dhabi." In nur einer Woche steigt dort das drittletzte Rennen des Jahres - eine weitere Strecke, auf der Red Bull traditionell stark unterwegs ist.

In Indien setzten Red Bull und Vettel konsequent auf eine Ein-Stopp-Strategie, wie es die meisten im Vorfeld erwartet hatten. Sein Boxenstopp in der 34. Runde ging problemlos über die Bühne und am Ende überquerte er die Ziellinie mit komfortablen 9,4 Sekunden Vorsprung auf Alonso. Nur beim Start wurde ihm Teamkollege Webber im Ansatz gefährlich, doch der Australier ging den Weg in Kurve eins nicht zu aggressiv an und steckte zurück. "Beim Start war Mark ein wenig besser", räumte Vettel ein. "Ich war etwas zu konservativ, denn der Grip war besser als erwartet. Zum Glück ist der Weg in Kurve eins recht kurz und ich konnte etwas später bremsen."

Vettel siegte nicht nur zum vierten Mal nacheinander, sondern schaffte es zudem, drei Rennen in Folge ununterbrochen zu führen. Ein Kunststück, das zuletzt Ayrton Senna gelang. "So etwas sollte man mir eigentlich gar nicht erzählen", sagte Vettel sichtlich gerührt. "Das sind ganz besondere Dinge und wir erinnern uns alle an Senna - nicht wegen der Zahlen, sondern weil er ein großartiger Mensch war."