Mit dem Großen Preis von Indien steht am kommenden Wochenende Narain Karthikeyans Heimrennen auf dem Programm, auf das sich der HRT-Pilot besonders freut, zumal es für ihn eines der wenigen Highlights im Saisonverlauf ist. "Nachdem ich in der aktuellen Situation nicht an Punkte und Podien denken kann, ist das Ziel, es besser als im Vorjahr zu machen und den Fans einen Grund zum Jubeln zu geben", erklärte Karthikeyan, der bei der Indien-Premiere der Formel 1 den 17. Platz belegte. HRT tritt auf dem Buddh International Circuit mit einem neuen Unterboden an, der das eine oder andere Zehntel Zeitgewinn bringen sollte.

Mit seiner bisherigen Saison ist der Inder durchaus zufrieden, denn immerhin konnte er erstmals seit 2005 ein Qualifying-Duell für sich entscheiden. "Ich denke, dass ich gut gefahren bin und einen erfahrenen Piloten wie Pedro de la Rosa mehrfach zu schlagen, hat mir viel Zuversicht verliehen", beteuerte er. "Ich bin fit genug, um zwei, drei weitere Saisonen in der Formel 1 zu verbringen."

Während de la Rosa HRT aller Voraussicht nach die Treue halten wird, ist Karthikeyans Zukunft noch nicht geklärt - zuletzt tauchten sogar Gerüchte auf, dass er in die InyCar-Serie wechseln könnte, woran jedoch nichts dran sei. "Die größte Sache für 2013 wäre eine weitere Saison mit HRT", machte er deutlich. "Ich wäre liebend gerne bei einem Mittelfeldteam, aber die Chancen darauf sind in diesem hart umkämpften Umfeld der Formel 1 sehr weit entfernt", gab er sich keinen Illusionen hin. "Ich weiß, dass ich nicht in Reichweite der Punkte sein werde, aber der Adrenalinrausch, wenn man ein Formel-1-Auto fährt, reicht mir, um weiterzumachen."

Da Karthikeyan einst in Diensten von Jordan stand, weiß er, wie sich ein besserer Wagen anfühlt. Beim chaotischen Rennen in Indianapolis sammelte er im Jahr 2005 als Vierter seine bisher einzigen Punkte. "Wir waren damals viel leistungsfähiger und konnten im Qualifying Elfter werden, was momentan nicht möglich ist", erinnerte er sich. Die Technologie habe sich seit damals weiterentwickelt, aber viele andere Dinge seien mehr oder wenig gleich geblieben. Der schwerste Moment in der Karriere des Inders war es, als er im Vorjahr bei HRT plötzlich durch Daniel Ricciardo ersetzt worden war. "Niemand gefällt es im Hinterfeld zu sein, das gilt auch für mich", verdeutlichte er.