Pirelli plant eine umfassende Änderung seiner Reifen für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2013. Der Alleinausstatter der Königsklasse ist gewillt, den Einsatzmannschaften die Arbeit mit dem schwarzen Gold zukünftig zu erleichtern, doch dabei sollen keine Abstriche in puncto Spannung der Rennen gemacht werden. Nach Test- und Probefahrten im spanischen Barcelona sind die Italiener zu dem Schluss gekommen, sämtliche Gummimischungen zu erneuern. Alleinig der Intermediate-Pneu könnte in diesem Prozess unangetastet bleiben.

Der Motorsportdirektor von Pirelli, Paul Hembery, äußerte sich nun folgendermaßen: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir für das nächste Jahr alle Mischungen verändern werden. Es ist allerdings gut möglich, dass die Intermediate-Variante dieselbe bleiben wird." Die Palette der Mailänder Gummis führt gegenwärtig drei unterschiedlich weiche beziehungsweise harte Slick-Melangen (Soft, Medium, Hard), dazu kommen zwei weitere für Schlechtwetter (Intermediate, Full-Wet). Änderungen diesbezüglich sind indes nicht zu erwarten.

Die angekündigten Verbesserungen stehen hingegen primär in den Bereichen Struktur und Konstruktion bevor, da diese vor allem aerodynamischen Einfluss auf die Boliden hätten. Ziel sei es, den Teams das Leben etwas leichter zu machen. Dies wolle man erreichen, indem man das sogenannte Arbeitsfenster der Reifen vergrößert. Im gleichen Atemzug möchte man aber auch einen "aggressiveren" Pneu entwickeln, um Boxenstopps zu provozieren. In der aktuellen Saison kamen Vettel, Alonso und Co im Durchschnitt einmal seltener zum Service als noch im Vorjahr.

Viele Boxenstopps gewünscht

"Sofern dieser Trend nicht abreißt, werden wir schon bald wieder bei nur einem Reifenwechsel pro Rennen landen", so Hembery besorgt. "Es liegt an uns, etwas zu unternehmen, um die Herausforderung Boxenstopp aufrechtzuerhalten." Dass es in der kommenden Saison ob der Reifen wieder derart drunter und drüber gehen wird, sodass sieben verschiedene Gewinner zu Tage treten, glaubt der Brite indes nicht. Dazu fehle eine radikale Änderung der Fahrzeugkonstruktionen, wie es sie zuletzt in Form des Verbots des viel diskutierten angeblasenen Diffusors gegeben hat.

"Im nächsten Jahr werden die Techniker und Ingenieure wissen, wie sie ihre Autos einstellen müssen, um aus dem Paket der Reifen herauszuholen, was sie sich wünschen. Es wird somit weiterhin die Aufgabe sein, das Gummi korrekt zu verstehen."