Anscheinend gastiert die Formel 1 in diesem Jahr nicht wie geplant am Nürburgring. Ist damit das Ende der Königsklasse in der Eifel besiegelt? Motorsport-Magazin.com schaut zurück und verschafft einen umfassenden Überblick rund um die spektakuläre Entstehungsgeschichte des Nürburgrings. Heute: Die 50er und 60er Jahre.

Im Jahr 1950, dem ersten Jahr der Formel-1-Weltmeisterschaft, siegt Alberto Ascari auf Ferrari beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. In den beiden Folgejahren kann der Italiener seinen Triumph in der Eifel wiederholen.

Der Meister des Nürburgrings

1953 wird neben dem Großen Preis von Deutschland und dem Eifelrennen eine weitere jährliche Veranstaltung in den Rennkalender aufgenommen: das 1000-Kilometer-Rennen. Vor spärlicher Zuschauerkulisse siegt am 30. August abermals Ascari zusammen mit Nino Farina auf Ferrari. Diese Rennveranstaltung wird sich im Laufe der Jahre zu einem Publikumsmagneten an der Nordschleife etablieren.

1954 ist ein weiterer Höhepunkt in der Nürburgring-Geschichte. Rund 300.000 Zuschauer erleben beim Großen Preis von Europa die Rückkehr der "Silberpfeile" auf das internationale Rennparkett. Juan Manuel Fangio pilotiert seinen Mercedes zum Sieg. Bis 1957 setzt der Italiener seine Siegesserie bei den wichtigsten Rennen auf der Nordschleife fort und avanciert somit zum ungekrönten "Meister des Nürburgrings".

1961 erlebt der Nürburgring den nächsten Boom. Seit jeher verzeichnete der "Ring" den größten Zuschaueransturm, wenn deutsche Fahrer aussichtsreich ins Rennen gingen. Beim diesjährigen Großen Preis von Deutschland startet Wolfgang Graf Berghe von Trips als Führender der Formel-1-Weltmeisterschaft in der Eifel. 300.000 Fans an der Strecke fiebern mit, als der Deutsche hinter Rennsport-Legende Stirling Moss den zweiten Platz einfährt.

Gut besucht: Rennsport in der Eifel, Foto: Sutton
Gut besucht: Rennsport in der Eifel, Foto: Sutton

Doch der Trips'sche Siegeszug in der Formel 1 sollte fatal enden. Am 10. September 1961, beim Großen Preis von Italien in Monza, verunglückt Berghe von Trips nach einer Kollision mit Jim Clark in der zweiten Runde tödlich. Mit ihm sterben 15 Zuschauer, weitere 60 werden zum Teil schwer verletzt. Dieser Tag geht als "Schwarze Stunde der Formel 1" in die Geschichte ein.

Nach weiteren tragischen Unfällen flammt Ende der 60er Jahre eine Sicherheits-Diskussion innerhalb der Formel 1 auf. Infolge zunehmender Medialisierung und dem daraus resultierenden Engagement von Sponsoren sollen sowohl Fahrer als auch Zuschauer während der Rennen besser geschützt werden. Der Tod als Berufsrisiko soll der Vergangenheit angehören.