"Wie zur Hölle machen die das nur?" Diese Frage stellte sich Jenson Button in den vergangenen Jahren einige Male - ganz besonders, wenn es auf Strecken mit schnellen Kursen wie Silverstone oder Suzuka ging. Dort dominierte Red Bull beinahe nach Belieben. Das änderte sich in diesem Jahr.

"Unser Auto ist gut auf schnellen Kursen", sagt Button. "Das haben wir in Spa gesehen, wo wir sehr konkurrenzfähig waren, und dann auch in Suzuka." In Belgien verpasste Button die Chance auf den Sieg durch einen Fehler im Qualifying, in Japan schlug er gnadenlos zu. "Im ersten Sektor waren wir sogar schneller als die Red Bulls, das erste mal seit drei Jahren dort."

Insgesamt sieht Button die Autos von McLaren, Ferrari und Red Bull auf einem Level. "Wenn eine Strecke einem Auto besser liegt, hat das Team sofort einen kleinen Vorteil." Dank der lupenreinen Pole-Statistik habe Red Bull bislang in dieser Saison einen Vorteil gehabt: "Sebastian konnte gleich einen Vorsprung von fünf bis sieben Sekunden herausfahren – das spielt eine wichtige Rolle, denn so konnten sie auf unsere Boxenstopps reagieren, etwa wenn wir auf neuen Reifen schneller waren, und selbst zum Stopp reingehen", erklärt Button. "Aber als wir sie beim letzten Rennen unter Druck gesetzt haben, sah das etwas anders aus – da hatten wir die Oberhand."

Einer der Gründe für die Leistungssteigerung ist laut Button der verbesserte Heckflügel, mit dem er das DRS effizienter nutzen kann. Aber auch die Reifennutzung des McLaren ist besser geworden - zudem zählt sie ohnehin zu Buttons Stärken. "Unsere Pace sah auf beiden Reifenmischungen fantastisch aus. Wir machten auch keine Fehler", so Button. "Meine drei Boxenstopps waren alle unter 3,5 Sekunden – zum ersten Mal in den letzten beiden Jahren."

Reifenproblematik in Korea

Der McLaren scheint die Reifen recht schnell auf Temperatur zu bringen, was bei hohen Temperaturen zu Problemen führt - etwa in Valencia. In Korea erwartet Button nicht wegen der Temperaturen, sondern vielmehr wegen der Reifenwahl von weich und superweich Probleme.

"Die weichen Reifen sind normalerweise schon schwierig für einen langen Stint, aber die superweichen werden interessant – es könnte hier viele Stopps geben", glaubt Button. "Mehr als fünf geht nicht, weil wir nicht mehr Reifensätze haben, aber wir werden vielleicht alle davon brauchen - das Qualifying wird wichtig, denn man braucht vielleicht alle Reifen und darf sich keinen Bremsplatten einhandeln."