Das Qualifying begann mit einer Schrecksekunde: Plötzlich kreiselte Michael Schumachers Silberpfeil ohne rechtes Hinterrad über die Strecke, schlug in der Begrenzung ein und kam im Auslauf zum Stehen. Der Rekordweltmeister kam bei seinem 20-jährigen Jubiläum keine Runde weit.

"Wir untersuchen es noch", sagte Teamchef Ross Brawn. "Es gibt einen Sicherheitsmechanismus, der verhindern sollte, das das Rad wegfliegt." Das Team geht derzeit davon aus, dass dieser aktiviert war, das Rad jedoch nicht richtig saß. "Das System war bisher sehr zuverlässig, also wird es eine Erklärung geben - hoffentlich noch rechtzeitig für morgen."

Im vergangenen Jahr hatte Mercedes bei mehreren Gelegenheiten Problemen mit wegfliegenden Rädern - Schumacher verlor ein Rad in Malaysia, Nico Rosberg bei einem Boxenstopp in Ungarn. "Mercedes muss sich schämen, dass sie ihm beim Jubiläum das Rad nicht festgezogen haben", kritisierte Marc Surer gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Dafür gibt es keine Entschuldigung. Wenn es während des Rennens beim Radwechsel passiert, wenn es schnell gehen muss, verstehe ich es, aber nicht am Anfang der Qualifikation."

Radwechsel kein Sicherheitsrisiko

Nach den Problemen im letzten Jahr analysierte das Team das System und hatte seither keine Probleme mehr, betonte Brawn. "Wir haben viel Arbeit hineingesteckt - heraus kam unser jetziges System. Unser DTM-Team verwendet ein sehr ähnliches System, zum Teil haben wir es daraus entwickelt und darauf aufgebaut", erklärte Brawn.

Durch das Nachtankverbot spielt die Geschwindigkeit bei Boxenstopps eine immer größere Rolle. Dabei kommt es allein auf das schnelle Wechseln der Räder an. "Die Formel 1 entwickelt sich immer weiter. Sollte sich daraus ein Problem ergeben, werden wir es uns im Detail ansehen", so Brawn. Ein Sicherheitsrisiko sieht der Teamchef darin aber nicht.

"Angesichts der superschnellen Boxenstopps mag man meinen, dass dies problematisch wäre, aber bei Michael war das nicht der Fall", betonte er. "Das hätte bei jeder Gelegenheit passieren können. Dieses System ist Pflicht und sobald wir verstehen, was passiert ist, werden alle Teams die Lösung verwenden, um es zu verbessern."