In der neusten Version des provisorischen FIA-Rennkalenders für die Saison 2012 findet sich der Grand Prix von Amerika auf einmal am Ende des Jahres wieder - ursprünglich war das Premierenrennen auf dem brandneuen Kurs in Austin für Juni angesetzt. Die Gründe dafür seien einfach, denn man wolle die Hitze im texanischen Sommer vermeiden, hieß es. Böse Zungen behaupten jedoch, bei dem Datumswechsel handele es sich bereits um einen ersten Versuch, den Organisatoren vor Ort irgendwie mehr Zeit für die Vorbereitungen zukommen lassen.

Scheinbar hat man bei diesen Überlegungen allerdings den Blick in das texanische Gesetzbuch vergessen - in diesem steht nämlich, dass öffentliche Gelder des Staats, zur Unterstützung einer solchen Veranstaltung, immer nur maximal ein Jahr im Voraus fließen dürfen. Vereinfacht ausgedrückt, bedeutet das, dass man mit dem weiteren Bau der Strecke auf Grund der Rennverschiebung nun bis Ende des Jahres warten muss, da man sonst in finanzielle Nöte geraten würde. Von offizieller Seite wollte man sich zu dieser Misere bislang allerdings nicht äußern.

Kalender ist die Endfassung

"Wir haben die Gerüchte in Zusammenhang mit dem Wechsel des Datum vernommen, werden aber mit Sicherheit nicht über den Ausgang jeder möglichen Situation spekulieren", erklärte ein für die Finanzen zuständiger Streckensprecher. F1-Boss Bernie Ecclestone interessierten die verschiedenen, möglichen Zukunftsszenarien derweil nicht. Für ihn sei es in erster Linie einmal wichtig gewesen, dass nun ein genereller Plan für die kommende Saison steht. "Der Rennkalender davor war ja nur ein Entwurf", erklärte der Brite der Gazzetta dello Sport.

"Die FIA hat nun diese neue Version veröffentlicht, da das eigentlich die fertige Endfassung ist", so der 80-Jährige, der in Bezug auf den kommenden US-Grand-Prix meinte: "Wir haben Austin ganz einfach in den November verlegt, weil es im Sommer dort 40 Grad hat. Und wir wollten nicht noch einmal die gleiche Erfahrung machen, wie damals in Dallas." Gemeint war damit das einmalige Rennen in der texanischen Metropole 1984, welches seiner Zeit Anfang Juli stattfand. Bei Temperaturen wie im Glutofen, kämpften die Teams das ganze Wochenende über mit vor Hitze aufbrechendem Asphalt und katastrophalen Streckenbedingungen.