Pro: Warum nicht?

Autor: Sönke Brederlow

Für die Austragung spricht vor allem das liebe Geld. Mit dem Rennen im Wüstenstaat erreicht die Formel 1 die arabischen Investoren, die gerne tief in die Tasche greifen, wenn es um die Unterstützung der Königsklasse geht. Ein fehlender GP in Manama könnte einige von ihnen verärgern und die Sponsorengelder zurückschrauben, was sich im Budget der Teams widerspiegeln würde.

Sollte der GP 2011 stattfinden, könnte Ecclestone doch noch die Gebühren einkassieren, Foto: Sutton
Sollte der GP 2011 stattfinden, könnte Ecclestone doch noch die Gebühren einkassieren, Foto: Sutton

Das wollen Teams wie Ferrari keinesfalls, weshalb Stefano Domenicali zuletzt immer wieder auf die Langfristigkeit der F1-Pläne in Bahrain hinwies. "Ferrari will langfristig in Bahrain fahren, denn das Land ist ein großartiger Ort für die Formel 1", so der Ferrari-Teamchef. Hilfe bekäme Bahrain von allen Seiten: Indien würde durch die Verschiebung des Rennens in Neu Delhi einen passenden Termin stellen und selbst Bernie Ecclestone steht hinter der Austragung des Rennens.

Die Gebühren für den Saisonauftakt im März hat der Zampano angesichts der politischen Situation großzügig erlassen, doch nun könnte er das Geld doch noch in die Tasche stecken. Auch das ursprüngliche Problem durch die politischen Unruhen steht dem Rennen nicht mehr im Wege. Schon seit Anfang Mai gehen die Proteste zunehmend zurück und auch der Ausnahmezustand ist mit 1. Juni aufgehoben, sodass der Grand Prix auch 2011 noch im Wüstenstaat Bahrain stattfinden kann. Die Organisatoren haben bereits grünes Licht gegeben.

Contra: Auf keinen Fall

Autor: Kerstin Hasenbichler

Bernie Ecclestone will den Bahrain-GP unbedingt noch in diesem Jahr austragen. Vom finanziellen Aspekt her ist das auch verständlich, aber moralisch hingegen weniger. Zwar beteuerten die Organisatoren, dass nach den politischen Unruhen wieder der normale Alltag im Wüstenstaat eingekehrt sei und dass man bereit sei, um einen F1-Grand Prix auszutragen, doch Menschenrechtsorganisationen sehen das anders.

Für die Teams wäre ein Rennen personell anstrengend, Foto: Sutton
Für die Teams wäre ein Rennen personell anstrengend, Foto: Sutton

In einem Brief an die FIA und der FOTA warnten sie vor einer Rückkehr nach Bahrain. "Schlimme Dinge passieren, das ist so, aber ich muss auch fragen, wäre es wirklich fair hinzugehen und ein Rennen abzuhalten? Das verlangt schon etwas Takt, denke ich. Nach den Geschehnissen in der jüngsten Zeit glaube ich, wir sollten vielleicht nicht fahren", meinte Lotus Renault GP-Teamchef Eric Boullier.

Auch andere Teamchefs haben Bedenken wegen des Rennens - weniger aus politischen Gründen, sondern viel mehr aus teampersonellen. Ross Brawn kann sich gar nicht mit der Idee eines 20. Rennens im Dezember anfreunden. "Wir haben keine Testteams mehr, die gleichen Jungs arbeiten jetzt schon seit Januar und sie bis Dezember weiter arbeiten zu lassen, ist in meinen Augen nicht akzeptabel", betonte der Mercedes GP-Teamchef.