Halbzeit in der NEO Endurance Series und für uns geht es tatsächlich stetig weiter nach vorne: Nachdem wir uns im zweiten Saisonrennen bereits den achten Platz erfahren konnten, beendeten wir nun den dritten Lauf auf Position sechs. Noch viel wichtiger als dieses Ergebnis war jedoch die Erkenntnis, dass unser Benz immer besser liegt und sich unsere Fahrer daher immer wohler in ihrem neuen Einsatzfahrzeug fühlen.

Auf dem topfebenen Motegi International Raceway in Japan konnte sich unsere #97 beim samstäglichen Zeittraining einen starken sechsten Rang herausfahren und lag dabei weniger als vier Zehntel hinter der Poleposition, was bereits ein erster Beweis für die verbesserte Leistungsfähigkeit war. In der Startphase des Nachtrennens konnte unser AMG GT3 dann sogar lange Zeit an der Spitzengruppe dranbleiben und zeigte sich dabei sehr angriffsfreudig. Beflügelt durch den sportlichen Aufschwung überkam uns in Runde 20 dann jedoch der Leichtsinn und ein missglückter Überholversuch endete in einem Kontakt mit dem Team Radicals-Audi, welcher dadurch in einen Dreher geschickt wurde. Die folgerichtige 15-Sekunden-Stopp-and-Go-Strafe durch die Rennleitung warf unsere #97 dann jedoch bis auf Rang 13 zurück und das Rennen begann quasi von vorn.

Zusammenspiel auf und neben der Rennstrecke muss funktionieren

Trotz eingeschränkter Sicht müssen die Fahrer im Dunkeln der Nacht stets hellwach sein, Foto: RSO
Trotz eingeschränkter Sicht müssen die Fahrer im Dunkeln der Nacht stets hellwach sein, Foto: RSO

Wie im realen Rennsport sitzen auch in der NES viele wichtige Personen am (virtuellen) Streckenrand, die abseits der Lenkräder für ein qualitativ hochwertiges Renngeschehen verantwortlich sind: Zu allererst seien die Organisatoren (Niel & Egil Organisation) genannt, die vor allem vor und nach den Rennen mit der Planung, Pflege der News und Zeitentableaus oder der Erstellung des sportlichen Reglements oder der Briefingdokumente allerbeste Arbeit leisten. Zu jedem Rennen erhalten alle Teams ein umfangreiches Briefingdokument, in dem Termine, Rennbedingungen, streckenspezifische Besonderheiten und sonstige Informationen enthalten sind. Direkt vor den Rennen findet dann ein Briefing mit allen Fahrern und den Organisatoren statt, in dem die wichtigsten Punkte daraus nochmals besprochen werden; erst danach dürfen die Piloten auf die Strecke.

Des Weiteren arbeiten neben der Strecke auch die Broadcaster von Racespot TV: Der (inzwischen) hauseigene TV-Sender von iRacing steht seinen realen Vorbildern in nichts nach: Bild- und Tonregie sowie mindestens zwei Kommentatoren übertragen die gesamte Renndauer live und in allerbester Qualität via YouTube-Livestream in die große weite Welt. Aufgrund der vielen internationalen Zuschauer findet die Übertragung jedoch auf Englisch statt und weit über 3000 Zuschauer sehen die Rennen, Tendenz steigend.

Doch nicht nur auf Organisatorenseite auch bei den Teams sitzen viele Beteiligte an der virtuellen Boxenmauer: Die Strategen der Teams arbeiten live die Boxenstopp- oder Rennstrategie aus und die Renningenieure der Fahrer lotsen diese durch den dichten Verkehr und feilen an der Fahrzeugbalance, soweit es das Reglement zulässt. Zugegeben: Vor allem die letztgenannte Funktion übernehmen in unserem Team jeweils die Fahrer, die gerade nicht am Steuer sitzen, jedoch sind wir in einem solchen Rennen mindestens zu dritt.

Und so gelang uns als Team eben auch im dritten Saisonlauf wieder der Weg nach vorne: Erneut konnten wir ohne weitere Blessuren durch den Dreiklassenverkehr navigieren und durch schnelle und konstante Rundenzeiten die Konkurrenz wieder einholen. Doch erst in der letzten Rennstunde folgte die Ernte, als unser Benz beim letzten Boxenstopp aufgrund des starken Reifenmanagements auf den Wechsel dieser verzichten konnte: So ging es fünf Positionen auf Rang sechs vor, den wir uns nun nicht mehr nehmen ließen.

Nach einer kurzen Weihnachtspause und dem Jahreswechsel geht es dann bereits am 14. und 15. Januar mit dem vierten Saisonlauf weiter. Dann geht es direkt vor unserer Haustüre mit unserem 'Heimrennen' in unser zweites Jahr: Auf dem Grand Prix-Kurs des Nürburgring werden wir hoffentlich erneut einen kleinen Schritt näher an der Spitze dran sein. Bis dahin wünschen wir allen Lesern des Motorsport-Magazin.com einen guten Jahreswechsel nach 2017.

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Herzlichst,
Euer Team RSO #goRSO