Was für ein Auftakt beim großen DTM-Finale in Hockenheim: Rene Rast gewann das Rennen am Samstag und feierte nach den Doppelsiegen am Nürburgring und in Spielberg seinen fünften Sieg in Folge. Das war zuvor noch keinem anderen Fahrer in der Geschichte der DTM gelungen.

Damit hält Rast seinen Traum von der Titelverteidigung aufrecht. Der Audi-Pilot hat nun 224 Punkte auf dem Konto. Gary Paffett übernahm mit dem vierten Platz im Rennen die Führung in der Gesamtwertung mit 239 Punkten. Paul Di Resta musste sich mit dem achten Platz zufriedengeben und fiel in der Meisterschaft auf den zweiten Platz mit 233 Punkten zurück.

"Ich hatte nicht damit gerechnet, noch mal zu gewinnen", sagte Rast. "Wir haben Geschichte geschrieben. Wichtiger ist aber, dass wir die Meisterschaft offen gehalten haben. 15 Punkte Rückstand, da ist noch alles möglich. Ich bin sicher, dass der eine oder andere bei Mercedes heute etwas unruhiger schlafen wird."

Die Entscheidung in der DTM-Meisterschaft 2018 wird somit auf das letzte Rennen der Saison am Sonntag (13:30 Uhr, live bei Sat.1 und im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com) verschoben.

DTM-Meisterschaft ein Rennen vor Schluss

FahrerHerstellerPunkte Rückstand
1Gary PaffettMercedes239
2Paul Di RestaMercedes2336 Punkte
3Rene RastAudi22415 Punkte

Hinter Dauersieger Rast ging es drunter und drüber. In einem turbulenten Rennen überquerte Audi-Pilot Robin Frijns die Ziellinie als Zweiter. Timo Glock zeigte sich einmal mehr als Hockenheim-Spezialist und komplettierte das Podium als Dritter.

Hinter dem Viertplatzierten Paffett folgte eine wahre Audi-Armada: Loic Duval, Mike Rockenfeller und Nico Müller belegten die Positionen fünf bis sieben. Di Resta komplettierte die Top-8 und war neben Paffett der einzige Mercedes-Pilot in den Punkterängen. Hingegen belegten fünf Audi-Fahrer die vorderen sieben Plätze.

Für großartige Unterhaltung sorgten Rast und Paffett zur Mitte des Rennens. Die beiden Titelaspiranten lieferten sich über viele Runden hinweg ein enges Duell. Die Szene erinnerte an den großartigen Zweikampf beim Saisonauftakt in gleicher Stelle zwischen Paffett und Timo Glock. Rast setzte sich schließlich gegen den Briten durch, der zum Rennende strauchelte.

"Ich bin frustriert über das Safety Car", sagte Paffett. "Davor hatte ich Platz zwei sicher und die Chance auf den Sieg. Nach dem Re-Start war der Strecke auf der Strecke viel gefährlicher als vor dem Safety Car. Frijns und Glock hatten am Ende frischere Reifen, sie haben ja nach mir gestoppt. Das größte Problem war aber der Dreck auf der Strecke. Wegen einem Teil holen sie das Safety Car raus und dafür nicht..."

So lief das Rennen

Die Startaufstellung: Gary Paffett war der Gewinner des Qualifyings. Der Mercedes-Pilot qualifizierte sich als Zweiter und sackte dadurch zwei zusätzliche Punkte für die Meisterschaft ein. Titelrivale und Stallkollege Paul Di Resta rückte nach Strafen für Timo Glock und Philipp Eng auf den sechsten Startplatz vor. Rene Rast nahm das Rennen von der dritten Position hinter Pole-Setter Lucas Auer und Paffett in Angriff.

Der Start: Lucas Auer setzte sich beim Start durch, machte aber zum Ende der ersten Runde Platz für Titelanwärter Paffett und ließ de Briten vor. Dahinter tat sich Rene Rast schwerer und verlor die dritte Position an BMW-Pilot Augusto Farfus. Paul Di Resta machte einen Platz gut und beendete die erste Runde auf dem fünften Rang.

Die Boxenstopps: Daniel Juncadella steuerte schon in der 5. Runde die Boxengasse an. Als Nächste folgten Müller (Audi) und Eriksson (BMW) erst in Runde 12. Das Audi Duo Rast und Duval folgte einen Umlauf später zum Pflicht-Reifenwechsel. Mercedes reagierte umgehend und beorderte Paffett in Runde 14 zum Reifenwechsel an die Box. Mit Di Resta folgte der dritte Titelkandidat im 16. Umlauf.

Die Zwischenfälle: Paul Di Resta hatte in der Anfangsphase Glück, dass er schadlos aus dem Zweikampf mit Robin Frijns hervorging. Im harten Duell schob der Audi-Pilot seinen Mercedes-Widersacher leicht von der Strecke und kassierte dafür neben einem Platztausch seine fünfte Verwarnung in der laufenden Saison. Deshalb wird Frijns in der Startaufstellung am Sonntag um 10 Positionen strafversetzt.

In Runde 26 machte sich plötzlich die Fahrertür von Augusto Farfus selbstständig. Das Teil lag gefährlich auf der Strecke herum, Farfus musste an die Box und die Rennleitung beorderte das Safety Car auf die Strecke. Beim Re-Start im Indy-Stil zur 29. Runde verteidigte Rast die Führung vor Paffett und Juncadella. Glock, Duval und Farfus fuhren vor dem Siebtplatzierten Di Resta.

Die Ausfälle: Bitterer Samstag für Lucas Auer, der das Rennen frühzeitig aufgeben musste. Der Österreicher stellte seinen Mercedes in der 7. Runde in der Box ab, nachdem er auf Platz zwei liegend immer langsamer wurde. Mercedes stellte ein Problem mit dem Gaspedal in Auers Auto fest. Marco Wittmann musste das Rennen sieben Minuten vor Schluss ebenfalls beenden.